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Etappe 2: Basel  – Cernay ca. 58 km

Bonjour France

Die erste Nacht war etwas unruhig. Wir müssen uns wohl erstmal wieder an das Outdoor-Leben gewöhnen. Unsere Rücken sind verspannt und wir mühen uns aus dem Zelt. Das gute Wetter hält sich scheinbar stabil. Nachdem wir gefrühstückt und alles eingepackt haben, werden wir von 4 Männern in unserem Alter angesprochen, die auch mit ihren Rädern unterwegs sind. Wir unterhalten uns ein wenig und sie erzählen, dass sie nach Italien unterwegs sind. Vermutlich kommen sie aus Belgien (der Sprache nach zu urteilen). Irgendwie verbindet das Radfahren, genauso wie das Wandern. Vielleicht das Pilgern generell oder einfach wenn man eine gemeinsame Leidenschaft teilt.

In der ersten Stunde geht es gleich zur Sache und wir können mal testen, ob unsere ersten Gänge noch funktionieren. Ich muss ordentlich schnaufen, während wir den Berg hochstrampeln. Von oben sehen wir schon die Vogesen in der Ferne, wo die Mosel entspringt. Es dauert nicht lange, da erreichen wir die Grenze nach Frankreich über den Rhein. Auf der anderen Seite geht es am Kanal weiter. Eine wunderschöne Strecke, an der wir auch einen hübschen Pausenplatz finden. Im Schatten unter einer Kiefer machen wir es uns gemütlich. Es ist inzwischen ziemlich heiß geworden und das Wasser des Kanals lockt zum Baden. Wir wagen es aber nicht, in dieses unbekannte Gewässer zu steigen, und fahren unabgekühlt weiter.

Am späten Nachmittag geht es an einem kleinen Fluss entlang und wir hoffen, hier einen Übernachtungsplatz zu finden. Josi durchwatet den Fluss sogar, um auf der anderen Seite nach einem Platz zu schauen. Fehlanzeige. Nachdem wir schon 1,5 Stunden mit der vergeblichen Suche verbracht haben, entscheiden wir uns doch noch einmal für einen Campingplatz. Zufällig ist hier gerade einer um die Ecke. Hier in Frankreich werden wir wieder ganz anders auf dem Campingplatz empfangen als in Deutschland. Es gibt freie Platzwahl und es herrscht eine sehr ruhige und entspannte Stimmung. Da uns heute Morgen noch unterstellt wurde, die völlig überteuerte Campingplatzgebühr unterschlagen zu haben, empfinden wir es hier im Vergleich sehr freundlich.

Bei der Zubereitung des Abendessens geht uns dann das Gas aus. Ich will die Kartusche tauschen und stelle fest, dass die Neue nicht zu unserem Aufsatz passt. Mist! Zum Glück sind die Nudeln schon gar. Nur die Soße ist kalt. Bei dieser Hitze ist das allerdings halb so schlimm.

Nachdem das Panoramabild der Vogesen uns heute den ganzen Tag begleitet hat, freuen wir uns darauf, morgen wieder Bergluft zu schnuppern. Vielleicht werden wir den morgigen Tag auch verfluchen  – wer weiß….. Alles kommt, wie es soll.

In der Ferne die Vogesen.
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