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Etappe 12: Bruttig – Koblenz  ca. 60 km

Ciao bella Mosel ciao

Die Nacht war laut. Der Campingplatz liegt leider direkt an 3 Straßen: Die Wasserstraße Mosel, auf der auch nachts Schiffsverkehr herrscht, eine Hauptstraße hinter uns, die durch den Ort führt, und eine stark befahrene Hauptstraße auf der anderen Seite der Mosel. Etwas gerädert wachen wir also auf, denn selbst die Ohrstöpsel konnten den Lärm nicht ganz abhalten. Dafür scheint wieder die Sonne und wir trinken unseren Kaffee auf dem Boden sitzend vor dem Zelt. Plötzlich kommt Jan (der Pilger aus Bonn) mit seinem Rad zu uns und erzählt, dass er gestern noch viel an uns gedacht hätte. Wie schmeichelhaft.

Er klärt uns auf und wir bekommen für unsere große Reise im nächsten Jahr noch ein paar richtig hilfreiche Tipps in Bezug auf unsere Fahrräder, die Bereifung und das Gepäck. Klasse! Wir sind total begeistert von dieser überaus hilfreichen und bereichernden Begegnung mit Jan. Und er ist scheinbar sehr begeistert von unserer Reiseidee und meint: ,,Ich ziehe mehrere Hüte. Davon habe ich schon als Jugendlicher geträumt.“ Naja, vielleicht konnten wir Jan auch ein wenig inspirieren. 😉

Bei schönstem Radelwetter geht es weiter an ,,unserer“ Mosel. Wieder ein schönes Stück durch den Wald und kurz vor Koblenz leider nur noch an der Landstraße entlang, da wir den Abzweiger zur anderen Seite verpasst haben. Neidisch beobachten wir, wie fast alle anderen Radler gemütlich auf der anderen Seite an den Straßencafés und den Weinhängen vorbeifahren. Wir hingegen kämpfen mit dem Lärm der Autos und haben unsere volle Aufmerksamkeit auf der Straße und dem Verkehr.

In Koblenz steuern wir nach einer kurzen Pause den Hauptbahnhof an und buchen 2 Tickets für morgen nach Schneverdingen. Dort wollen wir übermorgen noch ein wenig durch die Lüneburger Heide radeln und dann langsam gen Heimat. Nachdem wir unsere Tickets organisiert haben, steuern wir den Campingplatz in Koblenz an. Es ist alles belegt! Kurzer Schreck. Dann fragen wir nach einer Unterkunft in einem Tinyhouse und bekommen das allerletzte freie Stückchen auf diesem Platz. Glück gehabt!

Unser Fazit des Moselradwegs:

Der Weg von Basel zur Quelle der Mosel ist sehr schön und führt auch überwiegend an Flussläufen entlang. In die Vogesen geht es steil bergauf und hier wird es etwas abenteuerlicher. Ab der Quelle geht es 30-40 Kilometer deutlich bergab, das macht Spaß! Hier ist die Mosel noch schmal und wild-romantisch. Bis Metz ist es landschaftlich nicht so attraktiv, dafür ist der Moselradweg sehr gut beschildert, leicht und auf gutem Untergrund, fernab der großen Straßen. Ab Metz wird es landschschaftlich immer schöner und lieblicher. Der Weg bleibt bis Koblenz sehr leicht. Im großen und ganzen ein toller Radweg für Weinschmecker, aber weniger für Abenteurer.

Uns hat es als Urlaub vollkommen gereicht und wir sind sehr angetan von der wunderschönen Landschaft. Und nun freuen wir uns auf die traumhafte Heidelandschaft, die zur Zeit hoffentlich noch in guter Blüte steht.

Cochem
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