Überspringen zu Hauptinhalt

Etappe 5: Charmes –  Liverdun ca. 85 km (ungewollt)

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.

Kurz vor dem Einschlafen konnten wir gestern in der Abenddämmerung die Fledermäuse über uns kreisen sehen. Faszinierend! Als wir schon fast eingeschlafen waren, hörte ich trotz Ohrstöpsel ein:,,Iiih!“ Erschrocken drehte ich mich um und Josi sagte, dass sie eine Naktschnecke in ihrer Hand hatte, die scheinbar auf dem Weg zu unserer Gurke in der Tasche hinter uns war. Wir entfernten die Schnecken um uns herum und auch die Taschen. Mit gemischten Gefühlen und Gedanken versuchten wir, weiter zu schlafen. Die Nacht blieb allerdings sehr unruhig, auch aufgrund der niedrigen Temperaturen.

Am Morgen werden wir sanft von den ersten Sonnenstrahlen in unseren Gesichtern geweckt. Es sind weit und breit keine Schnecken zu sehen. Wir genießen die morgendliche Stimmung und kochen uns einen Kaffee. Einfach traumhaft! Nach einer Stunde ist alles verpackt und es geht wieder auf die Piste. Anfangs wieder an diesem Kanal entlang, der uns mit seinen Schleusen sehr an den Götakanal erinnert. Rechtsseitig können wir ab und zu die Mosel sehen. Wir sind etwas enttäuscht von diesem Landschaftsbild. Dafür ist die Route sehr gut beschildert und wir fahren auf glatten Asphaltwegen abseits der großen Straßen. Nach der Mittagspause sind wir dann endlich direkt an der Mosel. Jedenfalls ein paar Kilometer. An einer Weggabelung bekommen wir freundliche Hilfe von einem Franzosen, der uns zwei Varianten beschreibt. Er spricht sogar Deutsch.

Nachdem wir durch ein hübsches Örtchen gefahren sind, entscheiden wir uns, langsam mal mit der Schlafplatzsuche zu beginnen. Wir biegen auf einen Wiesenpfad ab und wollen am Ende einer Landzunge unser Glück versuchen. 2 Kilometer geht es hier entlang zwischen dem Mosel-Kanal und der Mosel entlang. Kein Platz zu finden. Nur Spuren von Wildschweinen, was uns etwas Sorge macht. Als wir die Spitze erreichen, erwartet uns ein bestialischer Gestank! Dort liegt ein riesiger Fischkadaver, der scheinbar schon Wochen dort vor sich hin modert. Nein danke, das ist uns zu viel. Wir radeln die 2 Kilometer wieder zurück und entscheiden uns für einen Campingplatz in der Nähe. Der nächste ist allerdings erst in 16 Kilometern.

Dafür ist es ein sehr schöner Platz, auch direkt an der Mosel. Beim Gang zum Abwasch treffen wir hier zufällig die beiden Herren von der Moselquelle. Was für ein Zufall. Wir unterhalten uns und tauschen uns aus. Das hat fast ein wenig Pilger-Flair.

An den Anfang scrollen
Suche