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Von Santiago zum Nordkap: Tag 42 – Pinedo – Valencia – ca. 15 km/2230 km

Halligalli in Valencia

Heute Morgen dürfen wir ein gemütliches Frühstück zu fünft genießen. Es ist schön, unter vertrauten Menschen zu sein, weshalb wir uns ausgiebig Zeit lassen. Gegen Mittag machen wir uns auf den kurzen Weg nach Valencia. Später wollen wir die 3 dann dort wieder treffen.

Ein breiter, roter Radweg führt uns zuerst am Wasser entlang in die Stadt hinein. In der Innenstadt sind einige Straßen gesperrt, weshalb wir über Umwege zu unserem ausgesuchten Backpacker Hostel fahren müssen. Unterwegs erleben wir eine Sambaband am Straßenrand und genießen die Musik. Emotionen schwappen über vor Freude.

Als wir am Hostel angekommen, sagt man uns, dass alles belegt sei. Wir bekommen zum Trost eine alternative Adresse, die allerdings auch keine Betten mehr frei hat. Man erklärt uns, dass hier den ganzen März über tüchtig gefeiert werde und deshalb alles ausgebucht sei. Wenn wir es richtig verstanden haben, wird mit diesem Fest der Winter vertrieben und der Übergang zum Frühling gefeiert. Das ist auch der Grund für die Straßensperren.

Nach sieben abtelefonierten Hostels finden wir endlich ein bezahlbares. Hier sind allerdings keine Fahrräder erlaubt. Nachdem wir erzählen, was wir auf unserer Reise noch vorhaben, lässt der Hosteliero uns doch unsere Räder mit reinnehmen. Wir sind heilfroh darüber, den die Feiern spitzen sich zu und die Straßen füllen sich mit Hunderten von Menschen. Um 14 Uhr hören wir das Feuerwerk, während wir noch unser Zimmer beziehen. Als wir zwanzig Minuten später auf die Straße kommen, ist alles verqualmt und es riecht nach Silvester.

Wir machen uns auf den Weg, Gabi, Andy und Moni zu treffen. Dabei müssen wir uns durch das feierwütige Volk kämpfen. Irgendwann finden wir die 3 in einem Café. Nach der gemeinsamen „Kaffeepause“ schlendern wir durch die Stadt, die sich gerade etwas beruhigt hat. Das Stadtbild besteht aus alten, verzierten Fassaden und futuristischen Gebäuden. Beeindruckende Bäume stehen am Straßenrand und überall gibt es etwas zu entdecken. Am frühen Abend naht dann der Abschied. Auch wenn die gemeinsame Zeit nur kurz war, hatte sie doch eine besondere Intensität und ein Stückchen heimatliches Gefühl im Abgang. Mit guten Wünschen verabschieden wir uns voneinander. Ein letzter Blick über die Schulter und ein Winken von der anderen Straßenseite, dann sind wir wieder in unserer „eigenen“ Welt. Jetzt ist mir wieder klar, wie weit wir von zuhause weg sind und wie lange es dauert, bis wir all unsere Lieben wiedersehen werden.

Beim Gang zu unserer Unterkunft wird die Stadt wieder lauter und voller. Es wird geböllert wie beim Jahreswechsel. Betrunkene, bölkende Menschen torkeln vor uns her und Musik dröhnt. Uns ist eher nach Ruhe und wir verziehen uns aufs Zimmer. Auch hier bekommen wir alles live mit. Schlafen wird wohl nur mit Ohrstöpseln möglich sein…. „Verrückt, die Spanier“, sagt Josi.

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