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Von Santiago zum Nordkap: Tag 53 – El Port – Saint-Cyprien ca.55 km/2877 km
Guten Morgen Pyrenäen, Adios Espania, Bonjour France
Nachdem ich gestern mitbekommen habe, dass unsere deutschen Nachbarn auf dem Campingplatz etwas von einem angekündigten Sturm für heute erzählten, haben wir das gleich in unserer Wetterapp kontrolliert. Ohjeee, es stimmt…Ab 9 Uhr soll es tüchtig anfangen zu pusten, weshalb wir uns den Wecker auf 6:30 Uhr stellen, damit wir rechtzeitig alles verpackt haben.
Der Plan geht auf. Es ist noch dunkel und kalt, als wir aus dem Zelt kriechen. Dafür ist es auch noch windstill. Um 9 Uhr radeln wir los und bleiben die erste Stunde noch vom Sturm verschont, der sich nach und nach aufbauscht. Teilweise bekommen wir Böhen mit 80 km/h zu spüren! Dreimal stoppt der heutige Wind uns abrupt, als wären wir gegen eine Wand gefahren.
Zur Erinnerung: Wir sind jetzt in den Pyrenäen und es geht ordentlich hoch und runter! Als wir die Grenze zu Frankreich erreichen (am höchsten Punkt), ist es am schlimmsten, da es hier oben eine richtige Windschneise mit Warnschild gibt. Wir schlackern ordentlich hin und her und sind froh, als wir endlich durch sind und es wieder abwärts geht!
Auf der ganzen Strecke bis hierher zeigen wieder viele Menschen ihre Begeisterung für unsere Tour mit Daumen hoch. In Frankreich ist dann bedonders auffällig, dass die Leute die Autofenster herunterkurbeln und laut herausrufen bzw. anfeuern und klatschen. Die Franzosen begrüßen uns quasi mit Herz und Beifall. In unserer Mittagspause bleiben viele stehen und fragen, wo wir herkommen und wohin wir wollen. Sie sind alle erstaunt, dass wir gar keine E-Bikes haben.
Auf einem Stück kommen uns dann zwei männliche Radpilger auf dem Radweg entgegen. Wir begrüßen uns mit Klingeln und klatschen im Vorbeifahren ab. Toll, diese Verbundenheit zu spüren! Am frühen Nachmittag fängt es dann an zu regnen und wir finden Unterschlupf in einem Restaurant. Hier dürfen wir nach dem Essen sogar noch länger ausharren, bis es wieder trocken ist.