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Von Santiago zum Nordkap: Tag 54 – Saint-Cyprien – Port-la-Nouvelle ca.65 km/2942 km
Ein stürmischer Tag!
Nachdem wir gestern in dem Restaurant ausharren durften, bis der Regen vorbei war, bekamen wir noch ein paar gute Wünsche mit auf den Weg. Viviane, die Restaurantbesitzerin, ihr vermutlicher Mann und eine Mitarbeiterin saßen zum Essen mit in unserem Raum, einer Art Wintergarten, und mochten uns gar nicht recht gehen lassen. Sie überhäuften uns mit Fragen, obwohl sie doch gerade beim Essen waren. Als wir rausgingen, streichelte Viviane uns noch kurz am Arm und sagt, dass wir gut auf uns aufpassen sollen. So herzlich!
Bei strahlendem Sonnenschein und Wärme sind wir dann die letzten Kilometer bis zu einem Fluss geradelt. Dort mussten wir ein bisschen suchen, haben aber dann ein tolles Plätzchen an einem kleinen Strand gefunden. Traumhaft! Zum Glück war so viel Wind, sonst hätten wir wohl ein riesiges Mückenproblem gehabt.
Die Nacht ist sehr unruhig, da durch den anhaltenden Wind das Zelt hin und her schlackert. Immer wieder werden wir davon wach. Nicht zuletzt auch, weil die Frösche ein lautes Konzert geben. Am Morgen zeigt sich ein Mix aus Sonne und Wolken, die sehr schnell am Himmel ziehen. Die Richtung sagt schon alles aus: Wir haben heute wieder Gegenwind. Sogar Sturmböen und ein roter Windsack werden in der Wettervorhersage angezeigt. Ausgerechnet heute, wo wir zwei Dämme überqueren müssen!
Zeitig brechen wir auf und es ist von Anfang an mühsam zu fahren. Es gibt auf dieser Strecke kaum Schutz und nach der Hälfte sind wir schon ziemlich erschöpft. Die Pyrenäen werden hinter uns immer kleiner und verblassen langsam. Nach dem Einkauf suchen wir uns einen geschützten, sonnigen Platz, wo wir uns auch wieder aufwärmen können.
Die zweite Hälfte wird dann noch anstrengender, da jetzt der lange Damm auf uns wartet. Was uns überrascht ist, dass es dort teilweise durch geschützte, waldige Abschnitte geht. Eine Wohltat für die Beine und die Ohren. Trotz Ohrenschutz ist der heftige Wind auch am Kopf wirklich anstrengend auf Dauer. Die letzten Kilometer bis zum Campingplatz sind zum Glück etwas entspannter, da der Wind nun von seitlich/hinten kommt. Doch als wir den Platz erreichen, müssen wir leider feststellen, dass er noch geschlossen ist. Ohne lange nachzudenken, fahren wir einfach weiter und schauen links und rechts, ob wir dort einen Platz finden. Wir irren in auf den Feldwegen herum und es dauert eine ganze Weile, bis wir endlich etwas Passendes finden, denn der nächste Campingplatz ist auch nicht erreichbar, da der Weg über die Bahntrasse gesperrt ist. Das würde nun einen riesigen Umweg bedeuten und es ist schon spät geworden. Es ist sowieso fraglich, ob der Campingplatz überhaupt geöffnet hat. Also wieder ab ins Grüne, Nudeln mit Pesto kochen, Zähne putzen, Tagebuch und Blogeintrag vorschreiben und schlafen. Morgen ist es hoffentlich windstill!