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Von Santiago zum Nordkap: Tag 102 – Malz – Klosterwalde ca. 55 km/5808 km

Mückenparty

An diesem Morgen werden wir weiter von der Mückenschar attackiert. Auch einige Zecken finden wir an der Kleidung und am Zelt. Zum Glück nicht an uns! Dann hat das Spray doch etwas dagegen geholfen, komplett ausgesaugt zu werden. Dementsprechend fällt auch das Frühstück etwas unentspannt aus und wir sehen zu, dass wir möglichst bald hier weg kommen.

An diesem Sonntagvormittag begegnen wir sehr vielen anderen Radlern mit unterschiedlichen Ambitionen. Sportlich, gemütlich, mit und ohne Gepäck. Fast alle haben ein Kommentar für uns oder ein Daumenzeichen nach oben. An einem Rastplatz werden wir von einem Paar mit E-bikes angesprochen, die zuerst unsere Räder nach einem Akku absuchen und dann fragen, wie unsere Tour verläuft. „Respekt“, sagt der Mann.

Die Mittagspause verbringen wir am Havel-Kanal auf einer Bank und die Mücken schwirren wieder um uns herum. Wir sehen zu, dass wir weiter kommen. Es herrscht eine feuchtschwüle Luft und kurz vor Templin fängt es an zu regnen. Sofort steigt uns der typische Duft in die Nase, wenn ein Sommerregen auf die staubige, trockene Erde fällt. Nach 15 Minuten ist es schon wieder vorbei mit dem Regen und die Sonne zeigt sich wieder. In Templin fahren wir auf der ungemütlichen Pflastersteinstraße an der alten Stadtmauer entlang und kurz vor dem Ziel geht es über eine Motorcross-Straße. Der holperige Sandweg führt direkt zum Hintereingang des Campingplatzes, aber wir nehmen ihn nicht als offiziellen Eingang wahr. Also fahren wir weiter den Berg hinauf. Ich steige auf der Hälfte ab, um zu schieben, und in nullkommanichts sitzen bestimmt 20 Mücken auf mir. Schnell steige ich wieder auf und versuche, schnell den Berg hochzustrampeln. Das gelingt mir natürlich nur bedingt. Die Mücken kann ich trotzdem loswerden. Über ein Feld führt ein schmaler Trampelpfad zum Campingplatz, aber hier ist der Durchgang mit einem Zaun versperrt. Eine Frau erklärt uns, dass wir entweder ganz außen herum fahren können, um zum Haupteingang zu kommen, oder den Sandweg wieder zurück nach unten, wo der Nebeneingang ist. Wir entscheiden uns für Variante 2. Das heißt aber auch, dass wir auf dem Campingplatz selbst den ganzen Berg wieder hoch müssen….. etwas erschöpft erreichen wir die Rezeption. Die Frau empfängt uns freundlich und ist guter Dinge. Sie rät uns indirekt davon ab, die Zeltwiese am See zu nutzen, da dort die meisten Mücken sind – mehr als hier oben. Nach der Begutachtung des Seeplatzes und einer netten Unterhaltung dort mit drei Familien, entscheiden wir uns am Ende des Tages doch für einen Platz oberhalb des Campingplatzes. Doch selbst hier verfolgen wir trotz des leichten Windes wieder das Prinzip von gestern: Schnell das Zelt aufbauen, rein und Tür zu.

Ein angenehmer und leichter Tag geht zuende.

Mittagspause
Stadtmauer in Templin
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