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Etappe 24

Pont Farcy – Le Mont Saint Michel  ca. 58 km

Der Nebel hat uns in der Nacht frieren lassen und liegt am Morgen in dicken Tropfen auf unseren Zelten. Das ganze Tal ist in einen weißen Schleier gehüllt. Im Laufe des Morgens schaffen es einzelne Sonnenstrahlen durch den Nebel und es entsteht eine mystische Stimmung. Als wir uns auf den Weg machen, hat sich die Sonne durchgesetzt und der Nebel verzogen. Es geht gleich wieder mit starken Steigungen los. Die geraden Straßenabschnitte sind die schlimmsten, wenn man schon 2 km im Voraus sehen kann, wie es hoch und runter geht. Am liebsten nutzen wir natürlich den Schwung, um uns ein Stück Steigung zu erleichtern. Als wir an einer solchen Stelle hinter Uta fahren, sehen wir, dass eine Ampel auf rot steht. Wenn diese nicht gleich um springt, ist es vorbei mit dem schönen Schwung…. also rufen Josi und ich laut: ,,grün, grün, grün!“ Kurz bevor Uta die Ampel erreicht, springt die Ampel endlich auf grün und wir johlen und jubeln laut! Das sind die kleinen Freuden des Camino-Alltags.

Irgendwann erblicken wir plötzlich die imposante Sehenswürdigkeit ,,Le Mont Saint Michel „, die vor uns aus dem Maisfeld ragt. Eigentlich ragt sie aus dem Meer, aber das können wir an dieser Stelle noch nicht sehen. Am Campingplatz angekommen ergibt sich plötzlich ein Problem, weil wir keine Kreditkarte dabei haben. Soetwas haben wir auf der ganzen Reise noch nie gebraucht. Wir sind etwas verzweifelt und überlegen draußen vor der Rezeption, was wir nun machen sollen. Da steht eine junge Frau die ganze Zeit neben uns und sagt spontan auf Deutsch, dass sie mit ihrer Kreditkarte bezahlen kann und wir ihr das Geld in bar wieder geben können. Sie müsse nur auf ihren Mann warten, der noch in der Rezeption sei. Wir sind so überrascht und entzückt über dieses tolle Angebot und kommen darüber ins Gespräch. Wir berichten von unserem Vorhaben und die beiden sind ganz begeistert. Wir machen ein Foto und geben ihnen eine Visitenkarte. Tolle Begegnung!

In glücklicher Stimmung bauen wir die Zelte auf und begeben uns in die Duschräume. Dort läuft tolle Musik und das hebt die Stimmung noch mehr. Ich summe und singe etwas mit und schon sieht man über die Unannehmlichkeiten in solchen Duschen hinweg. Zum Abendessen finden wir sogar ein gemütliches Restaurant auf dem Campingplatz mit veganen Optionen. Im Hintergrund läuft Soulmusik und die Abendsonne scheint uns ins Gesicht. Besser kann es nicht sein.

Erkenntnis des Tages: Gute Musik ? rundet alles ab.

Die Retter in der Not.
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