Frankfurt - Pahlen Zuhause Diese Nacht in Frankfurt war kurz, aber erholsam, denn wir haben…
Etappe 35
Theix Noyalo – Saint Nazaire ca. 64 km
In der Nacht hat es häufig geregnet, aber am Morgen ist es zum Glück trocken. Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf den Weg. Schwüle liegt in der Luft und der Himmel zeigt sich durchwachsen. Die ersten und die letzten 3 km des Tages sind immer die schlimmsten. Da spüren wir die Anstrengungen im Körper und in den Beinen am meisten. Zum Glück führt der Weg häufig durch Wälder, auf schönen Wanderpfaden, entlang kleiner Flüsschen und durch ein Naturschutzgebiet. Nach einer stärkenden Mittagspause landen wir plötzlich in einer Art Sumpfgebiet, sehr feucht und matschig. Weit und breit kein Mensch. Wir bleiben immer wieder stecken und alles ist matschig und vollgeschmiert. Wir sind verunsichert, ob das alles so richtig ist, doch auf einmal sehen wir wieder eine Straße. Puh!
Auf einem Parkplatz, nach dem Einkaufen, spricht uns eine Frau an und fragt, wo wir her kommen. Als wir antworten, spricht sie plötzlich Deutsch mit uns und erzählt, dass ihr Mann aus Hamburg kommt und sie 10 Jahre dort gelebt hat. Eine andere Frau sitzt bei offenem Fenster in ihrem Auto, hört tolle spirituelle Musik mit Trommel-Rhythmen und Chorgesang und knabbert Nüsse. Als wir sie freundlich begrüßen, reagiert sie auf mein buddhistisches Tattoo, steigt aus ihrem Wagen, zeigt uns ihre vielen buddhistischen Tattoos und sagt, sie sei Buddhistin. Nach einem kurzen Pläuschchen gibt sie uns noch gute Segenswünsche mit auf den Weg.
Kurz vor unserem heutigen Ziel, sehe ich einen Haufen Muscheln am Straßenrand liegen und stoppe. Es sind auch einige große Jakobsmuscheln dabei und ich suche 3 schöne aus. Eine für jede. Leider ist Uta schon so weit gekommen und möchte lieber Richtung Mittelmeer weiterfahren, dass wir sie leider auf unserer Reise nicht mehr sehen werden. Sehr schade.
Da es für heute eine Gewitterwarnung gibt und wir in einer sehr großen Stadt sind, gönnen wir uns nochmal ein B&B Hotel. Morgen geht es dann über die Loire und es soll dort einen sicheren Transfer für Radfahrer geben. Das hatten uns die Holländer schon vor etwa zwei Wochen erzählt. Wir sind gespannt! Danach geht es endlich auf die Velodyssee und es wird flacher. Momentan können wir auch keine Berge mehr sehen und die Beinchen brauchen dringend ,,Erholung“.
Erkenntnis des Tages: Auch, wenn man mal im Matsch stecken bleibt, gibt es doch immer einen Weg heraus.