Überspringen zu Hauptinhalt

Etappe 37

Bouin – Saint-Gilles-Croix-de-Vie          ca. 63 km

Bestimmt nicht das letzte Abenteuer vor Spanien.

Nach einer angenehmen Nacht, mit weichem Bett und ausgiebigem Frühstück, machen wir uns im Sonnenschein auf den Weg zur ,,Passage du Gois“. Das ist eine weltweit einzigartige Straße, die durch den Atlantik verläuft und die Halbinsel Île Noirmoutier mit dem Festland verbindet. Die Passage ist nur bei Ebbe befahrbar, denn bei Flut verschwindet sie komplett im Meer. Es wäre sogar lebensgefährlich, sie dann zu befahrenen. Also warten wir mit vielen anderen zusammen noch etwa 1,5 Stunden, bis wir drüber fahren können. In der Wartezeit bauen wir unser Zelt in der Sonne auf, lassen es trocknen und trinken einen Kaffee. Endlich ist es soweit, wir können rüber. Die Überfahrt ist spitzenklasse und das Warten hat sich gelohnt! Ein phänomenales Erlebnis! Auf der anderen Seite angekommen geht es noch eine Weile am Meer entlang, dann wieder über eine Brücke zurück zum Festland, bei der der gesicherte Radweg wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Na, wir sind ja inzwischen schon Brückenspezialisten, was das Überqueren mit dem Fahrrad angeht. Anfangs ignorieren wir noch die Absperrung des Fahrradwegs, aber als wir fast oben sind, ruft uns ein entgegen kommender Radfahrer von der anderen Straßenseite zu, dass der Radweg oben gesperrt sei. Hätte ja klappen können. Also wieder zurück und doch auf die Straße. Von oben hat man einen schönen Blick auf eine atemberaubende Naturlandschaft. Leider gibt es keine Möglichkeit anzuhalten. Heil und happy kommen wir unten an und biegen direkt rechts in einen Kiefern- und Pinienwald ab. Der Weg schwingt und schlängelt sich sanft durch die Landschaft und es duftet nach Nadelbäumen. Herrlich! Was für ein Kontrast. Dieser Weg zieht sich noch Kilometer so hin und wir stellen fest, dass der heutige Tag einer der schönsten Abschnitte unserer bisherigen Reise ist. Nach einem gemütlichen Nachmittags-Picknick im Wald entdecke ich am Wegesrand eine Luftstation, bei der ich endlich mal meine Reifen aufpumpen kann. Nach dem Einkauf fahren wir schnurstracks Richtung Campingplatz. Es ist schon wieder spät geworden und wir haben Sorge, dass der Platz schon geschlossen ist, wenn wir ihn erreichen. Dieses Mal haben wir aber genügend Wasserreserven dabei, so dass wir auch wild zelten könnten. Sowie ich mehr und mehr mit diesem Gedanken spiele, fahren wir über eine kleine Brücke mit starkem Huppel im Übergang und  platsch – ist meine Wasserflasche vom Gepäckträger gerutscht und in das Flüsschen geplumst. Na gut, heute wird also nicht wild gecampt. War auch nicht nötig, denn der Campingplatz ist klasse. Gemütlich und direkt an einer ausgedehnten Dünenlandschaft gelegen.

Erkenntnis des Tages: Man darf den kleinen Zeichen im Leben große Aufmerksamkeit schenken.

Passage du Gois
Passage du Gois (Straße durch den Atlantik)
Luftstation
Hotel
An den Anfang scrollen
Suche