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Etappe 42

Soulac sur-Mer  – Le Porge  ca. 81

Eine unglaubliche Überraschung!

In der Nacht hat es geregnet, so dass dicke Wassertropfen auf unserem Zelt liegen. Der Himmel ist noch bedeckt und es ist trocken und warm. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg, der uns heute sehr an die Landschaft in Schweden erinnert. Wir fahren wirklich den ganzen Tag durch die gleiche Landschaft. Links Kiefern, rechts Kiefern und geradeaus ein lang gestreckter Weg, bei dem man nicht das Ende sieht. Immer das gleiche Bild, fast 60 km geht das so. Am späten Nachmittag verlassen wir kurz die Vélo, um etwas abzukürzen, doch schon bald biegen wir rechts ab und sind wieder drauf. Links Kiefern, rechts Kiefern – Moment mal! Was ist das denn!?

Das war eine wahnsinns Überraschung, die uns abrupt hat stoppen lassen und uns zu Tränen gerührt hat! Und diese kam auch noch im genau richtigen Moment! It’s magic…

In einem größeren Ort stehen wir plötzlich vor einer Straßensperre, die wir einfach ignorieren, da wir uns nicht auskennen und gar nicht wüssten, wo wir sonst entlang fahren sollten. Es steht ein großer Laster auf der Straße und es ist ein 2m tiefer und 60 cm breiter Schacht quer über die Straße gegraben worden. Als die Bauarbeiter uns sehen, verziehe ich mein Gesicht und signalisiere, dass das wohl keine gute Idee von uns war. Der eine Arbeiter winkt uns heran, es ist ein höllen Lärm, und hebt einfach unsere Räder samt Gepäck über den Schacht. Ein Kollege lacht und öffnet uns wie ein Gentleman die Absperrung, damit wir hindurch können. Alles kein Problem, wir sind ja auch in Frankreich.

Nach unserem Einkauf kommen wir mit einem Holländer-Paar ins Gespräch und auf dem Campingplatz spricht uns eine Französin überraschend auf Deutsch an. Je weiter wir von zuhause entfernt sind, desto größer werden die staunenden Augen, wenn wir erzählen. Das ist ein schönes Gefühl!

Auf den letzten Kilometern reißt plötzlich ein Spanngurt von Josis Gepäckträger und wickelt sich zwischen Bremsscheibe und Speichen um die Achse. Ein großer Knall und ein großer Schreck, aber zum Glück können wir das Problem schnell und ohne benötigtes Werkzeug lösen. In den abendlichen Sonnenstrahlen gleiten wir durch die Kiefernwälder bis zum Campingplatz und sind nach 81 km endlich angekommen und ziemlich geschafft.

Erkenntnis des Tages: Ich liebe schöne Überraschungen.

Mittagspause uns Zelt trocknen
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