Etappe 51

Noja – Viveda ca. 47 km

Motivierende Gesten helfen.

Je näher wir unserem Ziel kommen, desto rührseliger werden wir. Gestern Abend beim Essen war so ein schönes Ambiente mit guter Musik und feinem Essen, dass wir in dieser glücklichen Stimmung einfach nur da sitzen und heulen. Heute Morgen beim Frühstück schon wieder. Wahrscheinlich trägt die gesamte Erschöpfung auch noch ihren Teil dazu bei, aber die ,,Magie“ solch einer Reise ist auch nicht zu unterschätzen, das spüren wir sehr deutlich.

Anfangs geht es heute wieder an der alten Nationalstraße entlang, die zum Glück wenig genutzt wird, da es neue Autobahnen gibt. Trotzdem freuen wir uns, als wir plötzlich auf einem tollen, neuen, roten Fahrradweg, abgegrenzt von der Straße fahren können. Das fühlt sich für uns doch etwas sicherer an. Immer wieder fahren Moped- und Motorradfahrer an uns vorbei, die hupen, winken und den Daumen hoch halten. Aus einem Restaurant heraus ertönt das Aneinanderreiben von Jakobsmuscheln, als wir daran vorbei fahren. Ein Autofahrer klatscht Beifall, als er auf uns warten muss, bis wir mit angestrengter Mimik bergauf an ihm vorbei gestrampelt sind.

Am frühen Nachmittag erreichen wir die Fähre nach Santander und genießen den Anblick des glitzernden Wassers, der Bergkette, die vom Dunst eingehüllt linksseitig etwas in den Hintergrund tritt und die Skyline von Santander. In der Stadt steuern wir direkt das vegane Restaurant an und schlagen uns ordentlich die Bäuche voll.

Auf dem letzten Stück des heutigen Tages müssen wir noch eine kleine Pause auf einer Bank am Wegesrand einlegen. Wie man sich schon denken kann, geht es heute natürlich wieder hoch und runter. Dafür fahren wir sehr häufig auf dem offiziellen Camino auf den mit dem Fahrrad befahrbaren Abschnitten und das ist ein schönes Gefühl! Ich erkenne die Abschnitte auch wieder und schwelge ein wenig in den Erinnerungen.

Erkenntnis des Tages: Glück ist ein wertvoller Begleiter im Leben.