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Etappe 56

Gijón – Cudillero ca. 51 km

Alles wieder gut.

Von einem grandiosen Sonnenaufgang über der Bucht von Gijón werden wir heute Morgen begrüßt.

Gijon-Camino del Norte

Der wolkenfreie Himmel verspricht schon gutes Wetter für heute und so ist es. Wir dürfen heute einen richtig schönen Spätsommertag genießen. Herrlich! So macht es auch wieder Spaß.

Die ersten Kilometer führen uns durch die Innenstadt und es duftet komischerweise nach Sauerkraut. Uns läuft das Wasser im Mund zusammen und die Freude auf heimisches Essen steigt. Reges Treiben ist in den Straßen, aber alles entspannt und unaufgeregt. Am Rande der Stadt kommen wir durch das riesige Industriegebiet und sogar die Straßen und alles ringsherum ist rotbraun vom Industriestaub und Dreck. Ich erinnere mich noch daran, als ich vor zwei Jahren hier entlang lief. Furchtbar! Aber solche Abschnitte gehören auch zu so einem Weg. Danach weiß man das Schöne wieder umso mehr zu schätzen.

Nach 26 km erreichen wir Avilés und haben uns schon das einzig vegane Restaurant ausgesucht. Ausgerechnet heute öffnen sie später. Hm….und nun? Wir suchen über unsere ,,Happy Cow App“ eine Alternative und finden eine direkt gegenüber. Dieses arabische Lokal stellt sich als Superwahl heraus und die Frau, die uns bedient, amüsiert sich darüber, dass unsere Teller ratzeputz leer sind. Sie sagt: ,,Die kann ich ja direkt so wieder in den Schrank stellen“. Wir lachen!

Ich bemerke einen holländischen Motorradfahrer, der sich interessiert mein Fahrrad anschaut. Ich bin skeptisch und spreche ihn an. Es entsteht ein nettes Gespräch und er sagt, dafür dass wir schon fast 8 Wochen und 3500 km unterwegs sind, sehen wir aber noch gut aus. Haha ha…..

Von Avilés nach Cudillero geht es fast nur berauf. Manomanoman. Ein Radpilger spricht uns in einer Trinkpause an und zischt nach dem kurzen Austausch vor uns den Berg hoch. Der hat scheinbar noch mehr Energie als wir.

Kurz vor unserem Ziel bringe ich uns auch noch wieder in eine anstrengende Situation, in der wir einen Weg mit 15-20 % Steigung hoch müssen. Das geht nur, indem wir schieben. Eine Frau kommt uns mit ihrem Hund entgegen und sagt übetsetzt: ,,Los, los Mädels! Nicht aufgeben, es geht jetzt gerade erst los!“ In unserer Naivität schieben wir weiter um die nächste Kurve und merken langsam, dass sie recht hatte. Zusätzlich werde ich auch noch von einer Bremse attackiert. Als wir nach 600m nass geschwitzt oben angekommen sind, ist alles wieder entspannt und wir genießen den Blick über die Landschaft. Kurz darauf erreichen wir unser Ziel und das liegt ganz nah an einem Traumstrand. Die Küstenstraße führt hier direkt vorbei.

Nachdem wir unsere Unterkunft gesichert haben, organisieren wir uns 2 Cervecas und gehen zum Strand. Hier genießen wir die letzten Strahlen der Abendsonne und ich erfülle nach 3500 km endlich meinen Geburtstagswunsch, ein Sundowner-Bier am Strand zu trinken. Schön!

Sundowner auf dem Camino del Norte

Erkenntnis des Tages: Alles braucht seine Zeit.

Möge am Atlantik
Camino del Norte
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