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Etappe 57

Pilgergemeinschaft

Cudillero – Cadavedo ca. 40 km

Pilgergemeinschaft

Heute Morgen wache ich wieder mit Kopfschmerzen auf und fühle mich etwas unfit. Der Himmel ist noch bedeckt, aber der Vormittag soll aufklaren und erst für den späten Nachmittag ist wieder Regen angekündigt. Mit diesen Wetterumschwüngen soll mal einer klar kommen.

Von unserer Unterkunft aus geht es gleich links hoch. In Serpentinen führt die Straße bis zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir nochmal einen tollen Blick über die gesamte Küste und die schöne Bucht haben. Dann geht es weiter hoch und runter, an schroffen Felswänden vorbei, durch scharfe Kurven und Eukalyptuswälder. Ab und zu erhaschen wir einem Blick auf den Atlantik und manchmal kommt man sich vor wie im Urwald. Wir kommen auch durch ein Dorf, das inzwischen einen regelrechten Pilgerhipe betreibt und in dem es Läden mit Pilger-Souveniers gibt. Wir sehen im Vorbeifahren eine Gruppe männlicher Pilger und grüßen uns freundlich. Am Dorfplatz stehen Pilgerskulpturen und wir machen eine kleine Fotosession.

Am frühen Nachmittag erreichen wir hungrig ein Restaurant in einem hübschen Dorf und wir machen hier unsere ausgiebige Mittagspause. Als wir gerade wieder aufbrechen wollen, begegnen wir draußen wieder der Pilger Truppe und stellen fest, dass sie aus Deutschland sind. Schnell entsteht ein Austausch und sie laden uns auf ein alkoholfreies Bier ein. Wir sitzen eine Weile zusammen und freuen uns, dass wir endlich diesen lang ersehnten Austausch und die Pilgergemeinschaft genießen dürfen. Von unserem Projekt sind die Jungs auch ganz begeistert und wir hinterlassen wieder eine Visitenkarte und nehmen ein Bild mit.

Wir fahren noch ein Stückchen weiter und irgendwann fängt es doch richtig an zu regnen. In Cadavedo klappern wir jede Herberge und Unterkunft ab und fragen auch nach, ob hier 6 deutsche Pilger reserviert haben, denn dieser Ort sollte deren heutiges Ziel sein. Leider erreichen wir nichts und stehen irgendwann platschnass vor einem Gebäude mit Appartements (Casa Carina). In allen Türen stecken die Schlüssel von außen. Wir rufen unter angegebener Nummer an und man erklärt uns, dass wir einfach in die Nummer 1 gehen können und abgerechnet wird später. Cool. Soetwas würde sich in Deutschland wohl niemand wagen. Zum Glück haben wir noch genügend Essensvorräte dabei und können es uns nun bei diesem Schietwetter gemütlich machen.

Erkenntnis des Tages: Unverhofft kommt oft.

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