Frankfurt - Pahlen Zuhause Diese Nacht in Frankfurt war kurz, aber erholsam, denn wir haben…
Etappe 62
Arzúa – Santiago de Compostela ca. 36 km
Angekommen
Der Morgen empfängt uns mit Sonnenschein und Kühle. Der Nebel liegt noch in den Tälern und die kalte Luft brennt in der Lunge, während wir die letzten Anstiege hinauf fahren. Es sind unglaublich viele Pilger unterwegs und wir absolvieren einen regelrechten Pilgerslalom. Wir kommen uns wie Störenfriede vor, weil wir andauernd klingeln müssen und die Wanderpilger beiseite scheuchen. Eine größere Gruppe stellt sich wieder zum Spalier auf, johlt, jubelt und klatscht. Sie feuern uns richtig an und ich bekomme eine Gänsehaut und einen Kloß im Hals.
Nach unserer Mittagspause ist es etwas ruhiger auf dem Weg und wir begegnen nur noch selten Pilgern. Wir fiebern schon richtig auf die Abfahrt in die Stadt hin. Das Wetter ist perfekt! Nachdem wir gefühlt 2 Wochen herbstliches Schietwetter in Spanien hatten, fühlt es sich plötzlich wie Sommer an.
Und dann ist es endlich soweit, wir können die Stadt aus der Ferne sehen. Abfahrt. Die Freude und Aufregung wird immer größer.
Am Nachmittag erreichen wir nach 3.786 km den Platz vor der Kathedrale. Der bekannte Dudelsackspieler empfängt uns im Durchgang und die Emotionen schwappen schon über. Als wir nun endlich vor der imposanten Kirche stehen, die von strahlend blauem Himmel umgeben ist, fällt endgültig alles von uns ab. Endlich angekommen. Unglaublich!
Was wir nicht gemacht haben:
Im Atlantik gebadet – Party gemacht – ein veganes Pinky Eis gegessen – am Strand geschlafen
Was wir gemacht haben:
geweint und gelacht – geflucht und genossen – gesungen und geschwiegen – gekämpft und entspannt – gestaunt und gewundert – geatmet und gefühlt – geerntet und gesäät – gegessen und gedarbt – gefroren und geschwitzt – geglaubt, geliebt und gehofft
Erkenntnis des Tages: Wir haben einfach gelebt.
An dieser Stelle soll die Geschichte aber noch nicht zu Ende sein, denn diese Reise ist noch nicht vorbei. Ich werde den Blog erst beenden, wenn wir wieder zuhause angekommen sind.