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Vom Nordkap nach Pahlen: Tag 158 – Nordkap – Honningsvåg ca. 26 km/8770 km

Interview & Abschied

Erst um 9 Uhr erwachen wir nach der gestrigen Anstrengung aus einem tiefen, erholsamen Schlaf. Im Laufe des Vormittags klart es immer mehr auf und der scharfe, arktische Wind hat endlich nachgelassen. Von der rauen Kälte der letzten Tage ist nichts mehr zu spüren. Wir sitzen lange an unserem Zelt und genießen die besondere Atmosphäre, das Ankommen und die fantastische Aussicht!

Zwei junge Deutsche kommen zu uns und sprechen uns an. Sie sind ganz angetan von unserer Reise und erzählen, dass sie innerhalb von 12 Tagen von Deutschland zum Nordkap getrampt sind. Coole Idee, finden wir. Es gibt so viele verschiedene Arten, zum Nordkap zu reisen, z.B. mit einem „Pötpöt“, einem italienischen Dreirad mit Kabine, das wir unterwegs auch gesehen haben. Nach der erfrischenden Unterhaltung mit Gina und Lucas packen wir unsere Sachen zusammen und begeben uns zu einer Stelle, an der wir den in zwei Teile zerbrochenen Symbolstein ins Meer werfen können, den wir schon seit Spanien dabei haben. Ein kleines Ritual und gleichzeitig ein symbolisches Loslassen.

Anschließend fahren wir noch einmal zum Globus und wollen dort ein Foto mit Sonne und blauem Himmel machen. Kaum sind wir dort, werden wir auch schon gefragt, ob wir ein Interview für einen französischen Fernsehsender abgeben wollen. „Of course!“, ist unsere Antwort. Nachdem das Interview und die Fotos im Kasten sind, gehen wir doch noch einmal in das Nordkap-Museum und die Höhle des Lichts. Hier werden die vier Jahreszeiten am Nordkap mittels Soundeffekten, mystischen Bildern und Licht dargestellt. Das verpasst uns zum Abschluss eine wunderschöne Gänsehaut. Auf der „King’s view“-Ausichtsplattform, auf der noch eine große, letzte Schneewehe vor sich hin schmilzt, stehen wir eine ganze Weile am Geländer und schauen auf das weite Meer hinaus.

Inzwischen ist es schon später Nachmittag geworden und es wird Zeit, sich zu verabschieden. Bevor wir aufbrechen, treffen wir Angelo, von dem wir uns schweren Herzens verabschieden müssen. Ihm scheint es aber auch nicht so leicht zu fallen. Er wird noch eine Weile am Nordkap bleiben und alles sacken lassen, bevor er wie wir in Richtung Lofoten weiterfährt. Wir werden ihn vermissen.

In aller Seelenruhe rollen wir langsam gen Süden in Richtung Heimat. Langsam wird das Nordkap immer kleiner hinter uns, bis es schließlich hinter den Bergen verschwunden ist. Die Abfahrten sind grandios und wir können den Weg, den wir gestern gekommen sind, noch einmal richtig genießen. Nicht zuletzt, weil es tendenziell mehr abwärts geht. Gestern brauchten wir vier Stunden, um dort hochzukommen, und heute brauchen wir für den Rückweg nur zwei Stunden. Kurz vor Honningsvåg verbringen wir die Nacht auf dem Campingplatz und freuen uns nach vier anstrengenden Tagen über die warme Dusche!

Morgen früh um 6 Uhr geht es dann mit der Fähre von Honningsvåg weiter nach Hammerfest. Auf diese Weise müssen wir nicht noch einmal zurück durch den Nordkap-Tunnel.

Mit Gina und Lucas
Wir lassen das Nordkap hinter uns
Rechts unten ist unser Zelt.
Der wahre nördlichste Punkt Europas.
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