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Vom Nordkap nach Pahlen: Tag 163 – Fiskefjorden – Sigerfjorden ca. 54 km/9025 km

Gutes Timing

Einigermaßen gut erholt werden wir wach. In dieser Nacht gab es keine Geräusche von Quietschesesseln und Staubsaugern. Nur ab und zu ein Auto und das leise Plätschern der Wellen. Am Morgen ist es noch warm und einigermaßen windstill. Der Himmel zieht sich allerdings mehr und mehr zu.

Etwas wehmütig verlassen wir unsere karibische Lagune und radeln weiter auf der Touristenstraße E 10. Das Verkehrsaufkommen ist schon relativ hoch, aber wir fühlen uns trotzdem sicher und nicht sonderlich gestört. Nach einiger Zeit erreichen wir eine Steigung mit 6 %, die wir relativ gut bewältigen. Inzwischen sind wir ja schon ganz andere Kaliber gewohnt. Nach dem Pico folgt eine lange, genussvolle Abfahrt. Kurz darauf erreichen wir auch schon unseren Pausenplatz. Das Restaurant eines Campingplatzes. Kaum haben wir es uns drinnen gemütlich gemacht und unser Mittagessen bestellt, fängt es an zu regnen. Alle Wettervorhersagen kündigen Regen für heute und die nächsten Tage an. Wir sind etwas enttäuscht und harren hier eine ganze Weile aus.

Am frühen Nachmittag zeigt sich doch wieder die Sonne und wir fahren gut gelaunt weiter. Die Berge ragen um uns herum empor und wir fühlen uns ganz klein. Hier wird man ehrfürchtig bei so viel unberührter Natur. Wir haben uns auch dazu entschieden, uns von der E 10 zu lösen und kleinere Straßen zu wählen. Schon bald sind wir ganz alleine auf einer Küstenstraße unterwegs. Herrlich, diese Ruhe.

Auf einer Bank am Straßenrand auf einem Felsvorsprung machen wir unser Abendessen, da wir schon wieder mächtig Hunger haben. Dabei genießen wir die tolle Aussicht und hören eine lustige Melodie in der Ferne, die sich immer wiederholt. Irgendwann kommen die Klänge immer näher und wir schauen neugierig zur Straße. Ein Eiswagen kommt vorbei, mit dieser sich immer wiederholenden, schiefen Glockenmelodie. Das ist schon etwas skurril in dieser großen Natur um uns herum.

Gut gestärkt machen wir uns wieder auf den Weg und beobachten, wie sich der Himmel immer weiter zuzieht. Beängstigend. Nach ein paar Kilometern sehen wir einen Rastplatz an einem Traumstrand. Hier haben sich schon einige Camper breit gemacht. Beim Anblick der Regenwand, die auf uns zurollt, beeilen wir uns mit dem Zeltaufbau. Alles muss im Turbotempo gemacht werden, auch das Zähneputzen. Dann schnell ins Zelt. Kaum sind wir drin, fängt es an zu regnen. Innerhalb weniger Minuten wird der Regen immer heftiger. Dann kommt auch noch Wind dazu, der ordentlich am Zelt wackelt, sodass alles hin und her schlackert. Irgendwie gemütlich, wenn man nicht mehr raus muss.

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