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Vom Nordkap nach Pahlen: Tag 167 – Vestpollen – Valberg ca. 64 km/9200 km

Zwei Überraschungen

Mit verschnupfter Nase wache ich auf. Josi hingegen mit Kopfschmerzen. Der Wind zerrt immer noch an unserem Zelt und es hört sich auch nach Regen an. Ein Blick in die Wettervorhersage verspricht Sonne ab 11 Uhr. Immerhin. Wir raffen uns also auf, ziehen die Regecapes an und gehen mit zerknirschtem Gesicht zur Küche. Dort ist es warm und trocken. In aller Ruhe bereiten wir unser Frühstück und schauen dabei aus dem Fenster, wie der Regen scheinbar aus allen Richtungen kommt.

Irgendwann ist es dann fast trocken und wir wagen es, unsere Sachen zusammen zu packen. Pünktlich zum Start kommt dann tatsächlich die Sonne raus. Sofort steigt die Laune. Langsam machen wir uns auf den Weg und ich merke, wie schwer mir das Radeln fällt. Natürlich kommt der Wind wieder von vorne, aber ich darf hinter Josi fahren, was für mich eine erhebliche Erleichterung ist. In der Hauptstadt der Lofoten, die von unserem Campingplatz ca. 18 km entfernt liegt, kaufen wir erstmal für die nächsten drei Tage ein. Dabei können wir heute nicht am Naschiregal vorbeigehen, ohne eine große Tüte voll mitzunehmen.

In einem Park finden wir einen gemütlichen Platz für die Mittagspause, mit Blick auf einen kleinen Hafen und das geschäftige Treiben drum herum.

Danach folgen wir vorerst weiter der Touristenstraße E 10 bis zu einer weiteren großen Brücke. Hier spricht uns ein interessierter Mann aus Slowenien an und ist hin und weg von unserer Tour. Er selbst hat gemeinsam mit seiner Frau den Camino del Norte und den Portugues mit dem Fahrrad bewältigt. Daher ist ihm Santiago de Compostela ein Begriff.

Nach der Brücke biegen wir links ab und verlassen die E 10. Sofort wird es ruhiger. Hier ist kaum noch Verkehr und wir genießen es. Auf einmal entdecken wir 4 bekannte Gesichter, die aus einer Seitenstraße kommen. Es ist die Familie mit den Klapprädern. Wir drehen kurz um und tauschen uns mit ihnen aus. Sie berichten, dass sie vorgestern von dem heftigen Regen erwischt wurden, und wir erzählen, dass wir noch an sie gedacht haben, als wir bei dem Unwetter schon sicher im Zelt waren. Wir fahren ein Weilchen zusammen in die selbe Richtung, bis sich unsere Wege wieder trennen. „Buen camino“ wünschen wir ihnen, denn sie sprechen auch Spanisch.

Kurz vor unserem Ziel entdeckt Josi dann eine Elchkuh, nicht weit entfernt von der Straße. Sie steht fast regungslos da und wir können in Ruhe fotografieren und filmen. Nun habe ich auch endlich eine gesehen!

An unserem Platz angekommen, müssen wir vorerst das Zelt zum Trocknen aufstellen und kochen nebenbei. Es ist kalt geworden, denn die Sonne ist hinter dem Berg verschwunden. Nach dem Essen bauen wir schnell unsere Betten und verkriechen uns im warmen Schlafsack.

Eine Elchkuh
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