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Vom Nordkap nach Pahlen: Tag 174 – Fetsund – Töcksfors ca. 78 km/9404 km

Die Grillen zirpen…ist etwa doch Sommer?

Die ganze Nacht über hören wir die dicken Regentropfen auf unser Zelt fallen. Als ich um 6 Uhr wach werde, ist es still. Josi schläft noch selig und süß und ich lausche der Natur.

Während unserer Kaffee-Zeremonie fallen noch ein paar Tröpfchen, aber zum Einpacken ist es glücklicherweise trocken. Entgegen der Vorhersage bleibt es das sogar auch so und schon bald zeigt sich ab und zu die Sonne. Tut das gut! Die Stimmung steigt und die Erhebungen auch. Es geht wieder tüchtig rauf und runter. Bis zu unserer 2. Pause verläuft unser Weg auf gut asphaltierten, kleinen Straßen und wir kommen gut voran. In der Pause breiten wir sämtliche Sachen zum Trocknen aus. Eine meiner Taschen ist leider undicht, sodass ich heute Morgen mindestens einen halben Liter auskippen konnte. Man kann noch so vorsichtig sein, aber bei lang anhaltendem Starkregen wird zwangsläufig etwas nass.

Etwas gestärkt brechen wir zum letzten Drittel der Tagesetappe auf. Nach ein paar Kilometern stehen wir plötzlich vor einer Schranke. Ein Schild zeigt an, dass dieser Bereich videoüberwacht wird. Was nun? Einen anderen Weg gibt es zwar, aber dafür müssten wir ein paar Kilometer zurück fahren und dann einen großen Umweg in Kauf nehmen. Wir grübeln eine Weile und entscheiden uns dann, die Räder um die Schranke herumzuschieben und diesem „verbotenen“ Weg zu folgen. Anfangs ist es noch ein schöner Kieselsteinweg, der sich zwischen den Seen hindurch schlängelt. Etwas Unsicherheit schwingt die ganze Zeit mit, bis wir von einem Radler überholt werden. Ok, der Weg scheint für uns frei zu sein. Dann wird es immer wilder und schmaler. Irgendwo hier soll doch die Grenze nach Schweden sein……

Wie aus dem Nichts steht dort auf einmal ein kleines Schild am Wegesrand, das die Grenze anzeigt. Weiter geht’s durch den Wald, durch Schlammlöcher und hohes Gras. Dann stehen wir wieder vor einer Schranke, aber dieses Mal müssen wir die Räder entladen, um sie drumherum zu manövrieren. So, das wäre geschafft. Langsam kommen wir voran, denn die heftigen Anstiege sind auf den Sand- und Schotterpisten schwer zu bewältigen. Dafür ist die Natur wunderschön und wir sind fast allein auf den Wegen. Den ganzen Tag über bemerken wir schon, dass es wieder waldig geworden ist. Zum ersten Mal seit langem duftet es wieder nach Nadelholz, Harz und Blumen. Sogar die Grillen hören wir zirpen.

Ziemlich erschöpft kommen wir gegen 18:30 Uhr am Campingplatz an. Heute Nacht werden wir bestimmt gut schlafen!

Lichtblick
Grenzübergang
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