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Von Santiago zum Nordkap: Ankommen
Das Leben verläuft nicht immer nach Plan.
Ganz gespannt und voller Zuversicht begeben wir uns nach dem Frühstück zum „Mail Boxes Geschäft“, um zu schauen, ob unsere Räder endlich angekommen sind. Mit klopfendem Herzen öffnen wir die Ladentür und lernen Martín kennen, mit dem wir schon von Anfang an im Kontakt stehen und der uns mit offenen Armen und zwei Küsschen links und rechts wie alte Bekannte begrüßt. Seine Nachricht lautet leider, dass unsere Räder noch nicht eingetroffen sind und es bisher nicht absehbar sei, wann sie überhaupt eintreffen….. etwas niedergeschlagen verlassen wir das Geschäft wieder.
Auf einem Spaziergang in die Richtung, in die wir später fahren wollen (auf der Via de la Plata), versuchen wir, unsere Laune zu stärken. Die Sonne und die kleinen Überraschungen am Wegesrand muntern uns tatsächlich auf. Als wir an einem Fluss vor einer Kapelle unser Mittagessen kochen wollen, stelle ich erschrocken fest, dass ich die Gaskartusche im Zimmer vergessen habe. Die Stimmung singt wieder in den Keller.
Dann folgt die beste Nachricht des Tages, als Josi nochmals ihre Mails kontrolliert: Die Räder sind da! Wir können es kaum glauben, dass es jetzt doch so schnell gegangen ist. Aufgeregt machen wir uns auf den Rückweg zum Paketshop. Dort angekommen begrüßen uns die Mitarbeiter*innen schon mit einem vertauten, mitfühlenden Lächeln. Wie kleine Kinder an Weihnachten packen wir gemeinsam mit Martín die großen Kartons mit dem „Böttcher“ Schriftzug darauf aus. Alles war gut verpackt und ist unbeschädigt! Klasse! Endlich kann es losgehen! Nach einem gemeinsamen Foto bringen wir die Fahrräder in unsere Unterkunft. Nun können wir den Rest des Tages mit Freude auf morgen genießen. In einem Straßencafé lassen wir die Abendsonne und das spanische Flair auf uns wirken und spüren, dass wir nun wirklich ganz hier angekommen sind. Der nächste Schritt ist: Der Schritt ins Pilgerleben, das uns sicherlich ganz vertraut vorkommen wird.