Überspringen zu Hauptinhalt

Von Santiago zum Nordkap: Tag 119 – Helsinki – Gunnarsby ca. 55 km/6425 km

Ein neues Land

Um 10 Uhr erreichen wir Finnland, das Land mit den 188.000 Seen, noch mehr Bäumen und den unaussprechlichen Straßennamen. Wir gehen an Deck und beobachten, wie die Fähre im Hafen einläuft und souverän anlegt. Das neue Landschaftsbild macht jetzt schon Laune auf die Natur. Kleine Inseln mit Nadelbäumen erheben sich aus dem Wasser. Die Felsen sind rund geschliffen und es gibt kleine Strände. Zwischen dem vielen Grün sehen wir die Holzhäuser, die sich wie bunte Ostereier in der Natur verstecken.

Reibungslos werden wir mit all den anderen Passagieren und Fahrzeugen vom Schiff gelotst. Es sind noch knapp 20 km vom Hafen bis nach Helsinki. Auf halber Strecke haben wir schon wieder Hunger und befolgen den Tipp des Pärchens von gestern. In Finnland kann man nämlich gut und günstig zum Mittag essen. Wir finden ein passendes Lokal mit einem Buffet-Angebot und für uns ist sogar reichlich dabei. Wir schlagen ordentlich zu. Satt und zufrieden geht es anschließend weiter durch die Stadt. In Helsinki befolgen wir den zweiten Tipp und schauen uns die Felsenkirche an. Vor der Kirche beobachte ich eine Frau, die auf dem Wimpel die guten Wünsche unserer Freunde liest. Daraufhin kommen wir ins Gespräch. Sie und ihr Mann sind ganz interessiert und begeistert, da sie selbst gerne Fahrrad fahren. Außerdem kommen sie aus der Nähe von Kiel und so besteht sofort eine Verbindung. In der Kirche kommt die Frau dann ein zweites Mal zu uns und ehe wir uns versehen, haben wir 5 Euro in der Hand. „Ich bin eine alte Religionslehrerin und möchte euch gerne in diese außergewöhnliche Kirche einladen, genießt es“, sagt sie und ist auch schon wieder verschwunden. Während wir in einer der Bänke sitzen und die besondere Atmosphäre auf uns wirken lassen, kommt die Frau nochmals zu uns und erzählt ihrer Freundin, die in der Bankreihe vor uns sitzt, was wir machen. So entsteht eine kleine Unterhaltung und wir lernen sogar ein wenig Finnisch.

Im weiteren Verlauf des Tages folgen wir dem gut ausgebauten Wegenetz. Die Radwege sind überwiegend an den Stadtgebieten vorbei durch immer wieder schöne Waldgebiete geführt worden. Leider werden wir die Autobahn nicht los, die parallel zu uns verläuft. Das macht die Suche nach einem Schlafplatz etwas schwieriger als gedacht. Immer wieder werden wir von den Einheimischen angesprochen, woher wir kommen, wo wir gestartet sind und wo es hingehen soll. Die guten Wünsche, die wir daraufhin erhalten, gehen uns jedes Mal wieder ans Herz.

Die Suche nach einem Schlafplatz hat uns hungrig gemacht und wir bereiten unser Abendessen deshalb in einer Bushaltestelle. Danach steuern wir direkt eine Schutzhütte an, die wir hier in der Nähe über ein Portal gefunden haben. Es dauert zwar ein wenig, aber irgendwann finden wir sie endlich, nachdem wir durch den Wald geirrt sind. Hier gibt es eine Feuerstelle, Spieße, um etwas über dem Feuer zu grillen, Holz, ein Messer, Wasser zum Löschen und einen tollen Ausblick mit Pferden vor der „Tür“. Traumhaft!

Mittagspause
Kupferdach der Felsenkirche
Abendessen
An den Anfang scrollen
Suche