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Von Santiago zum Nordkap: Tag 12 – Calzada de Valdunciel  – Morille ca. 46 km/474 km

Herbergensuche

Als wir aufwachen, ist unser Zimmer schön warm und wir gönnen uns zwei Kaffee und ein gemütliches Frühstück. Praktischerweise stehen im Zimmer auch ein Tisch und zwei Stühle. Durch das kleine Fenster sehen wir wieder einen wunderschönen Sonnenaufgang.

Um 10 Uhr starten wir bei milden 3 Grad und Windstille. Wir genießen den ersten Abschnitt bis nach Salamanca, der sich durch die hügelige Landschaft schlängelt. Der Weg ist uns fast permanent Kilometer voraus und die unterschiedlichen Farben der Felder geben eine faszinierende, erdige Farbharmonie. Kurz vor Salamanca füllen wir unsere Reifen an einer Tankstelle mit Luft und es gesellt sich ein weiterer Radler zu uns. Er ist schon im gehobenen Alter und hat eine kleine Box hinten drauf, aus der wunderschöne, klassische Musik ertönt. Wir machen eine kleine Fotosession und er wünscht uns alles Gute für unsere weitere Reise.

In Salamanca decken wir uns in einem großen Bioladen mit frischen Leckereien ein und suchen uns anschließend ein hübsches Plätzchen in einem Park für unsere Mittagspause. Ein Straßenmusiker bringt uns ein wenig in Urlaubsstimmung. Die Sonne hat heute ordentlich an Kraft gewonnen und ein Thermometer an der Straße zeigt 21 Grad. Auf dem beeindruckenden Plaza Major gönnen wir uns nach dem Essen noch einen Kaffee. Danach kommen wir auf unserem weiteren Weg durch die Stadt an der edel verzierten Kathedrale vorbei, die unserer Meinung nach in jedem Fall mit der Kathedrale von Santiago mithalten kann!

Ab hier müssen wir von unserer getrackten Route abweichen, um zur nächsten Herberge zu gelangen. Obwohl wir uns anfangs verfahren, sind wir quietschfidel und freuen uns über das warme Frühlingswetter. Wieder geht es über endlose Straßen, aber das ist hier oben auf der Hochebene das typische Bild. Endlose Weiten, wohin man auch sieht. Am Horizont erblicken wir einen Berg mit Sahnehäubchen. Am frühen Abend erreichen wir den auserwählten Ort und stehen vor einer verschlossenen Herberge. Wir rufen unter angegebener Nummer an – Niemand ist erreichbar. Die zweite Herberge im Ort ist auch geschlossen, aber wir könnten für 45 Euro die Nacht ein Zimmer bekommen. „Nenenene, darauf fallen wir nicht noch einmal rein“, denken wir. Womöglich landen wir dann wieder in einem Schimmelparadies, wo die Eiszapfen von der Decke hängen, weil der Raum schon 3 Jahre nicht mehr geheizt wurde. Dann nehmen wir lieber zum Abschluss des Tages eine 5 km lange Holperpiste zum nächsten Ort in Kauf. Hier stehen wir wieder vor verschlossener Tür und wählen unter angegebener Nummer an. Man sagt uns, dass wir den Schlüssel in einer Bar abholen sollen, also suchen wir erstmal die besagte Bar. Nach dem Check-in erklärt uns die Frau, dass wir bei der falschen Herberge waren und nun zu einer zweiten im Ort sollen. Ich bin heilfroh, dass Josi so gut Spanisch spricht! Wer weiß, wo ich sonst heute gelandet wäre. 😉 ….

Endlich haben wir unsere heutige Schlafstätte gefunden und vor der Tür sitzt ein Spanischer Pilger in der Sonne. Er erzählt uns von seinen unzähligen Caminos, die er schon gegangen ist, und hilft uns, uns in der einfachen, aber hübschen Unterkunft zurecht zu finden. Immerhin gibt es zwei kleine Standheizungen und jede Menge Decken. Die Duschräume sind, wie fast immer, nicht beheizbar und somit ist es dort so kalt wie draußen. Langsam habe ich das Gefühl, dass wir uns an diese Umstände schon etwas gewöhnt haben.

Sonnenaufgang
Kunst am Wegesrand
Auf dem Plaza Major
Plaza Major in Salamanca
Kathedrale
Eingangsportal der Kathedrale
Lustige Wegführung
Mittagspause
Nette Begegnung mit Radler und Musik
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