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Von Santiago zum Nordkap: Tag 123 – Salo – Harvaluotu ca. 67 km/6653 km

Falsche Insel

Mit Musik am laufenden Band wurden wir gestern in den Schlaf gedudelt. Aus einem riesigen Lautsprecher, der direkt über uns am Anmeldegebäude hängt, tönt permanente Radiomusik inklusive Nachrichten und Werbung. Nach so langer Zeit ohne Musik können wir uns noch nicht recht entscheiden, ob sie nervt oder eine schöne Abwechslung ist. Leider ist der Klang der Boxen nicht so besonders, aber ich beschließe, mich darauf einzulassen, und höre zum Einschlafen Musik. Josi kann nicht schlafen. Nachdem die Musik aus ist, hören wir die Karaokeparty aus der Bar. Hätten wir das gewusst….. um 00 Uhr ist endlich Zapfenstreich.

Unser Frühstück machen wir in der Kota, wo es windgeschützt ist. Heute ist übrigens der fünfte Tag mit Gegenwind (schwarzer Windsack). Zum Abschied winkt uns eine Frau aus ihrem Caravan zu und wir begeben uns auf die etwas langweilige Straße. Leider gibt es heute wenige Besonderheiten zu sehen. Dafür werden wir beim Einkaufen draußen von mehreren Leuten angesprochen, die unsere Fahrräder bestaunen. Als wir mit dem vollen Einkaufswagen neben den Rädern stehen, fragt einer, wie wir das alles noch in unseren Packtaschen unterbringen wollen. Das fragen wir uns auch jedesmal, aber irgendwie passt immer alles.

Unsere Mittagspause verbringen wir im Windschutz eines Kindergartens. Gut, dass heute Sonntag ist. Pausenplätze sind hier rar gesät. Etwas ausgekühlt geht es weiter die Berge hoch und runter.

Wir wollen dem zweiten Tipp des älteren Ehepaars vom Schiff folgen und verlassen mal wieder unsere Route. Es gibt nämlich eine sogenannte Schärenringstraße bei Turku. Durch ein falsch gedeutetes Straßenschild lasse ich mich irritieren und wir biegen viel zu früh ab. Zuerst ist die Straße noch geteert und wir kommen über die erste Brücke. Ein Motorradfahrer überholt und kommt wenig später wieder zurück. Das macht uns nicht stutzig. Wir fahren entschlossen weiter. Nach kurzer Zeit befinden wir uns auf einem Waldweg. Das macht uns auch nicht stutzig. Immer weiter geht es durch die Wälder und wir fragen uns, wie hier die Camper aneinander vorbeikommen sollen. Trotzdem fahren wir weiter, bis wir auf einem Hof vor einem Haus stehen und es nicht mehr weitergeht. Nun müssen wir doch noch einmal recherchieren, wo diese Ringstraße genau ist. Schnell stellen wir fest, dass wir auf der falschen Schäreninsel gelandet sind. Ringsherum ist nur Wasser und der Weg hier zuende, also alles wieder zurück, ca. 6 km. Josi findet allerdings einen Strand, den wir als Schlafplatz ansteuern. Endlich kommt auch die Sonne wieder raus. Bei dem Strand gibt es eine große Wiese, einen Kiosk, Sauna, WC und ein paar Camper. Allerdings keine Anmeldung. Wir fragen drei Männer, die schon auf uns zukommen, da sie unsere Ratlosigkeit wohl schon aus der Ferne erkannt haben. Sie erklären uns, dass Camping hier kostenlos ist. Das können wir kaum glauben. Wir dürfen unser Zelt aufstellen, wo wir möchten. Klasse! Da hatte dieser versehentliche Abstecher doch noch etwas Gutes.

Mittagspause
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