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Von Santiago zum Nordkap: Tag 134 – Pause in Vaasa
Wie Urlaub
Zum ersten Mal können wir auf dieser Reise am Abend noch lange in unserer kurzen Sommerkleidung draußen sitzen, bis die Mücken kommen. Und an diesem Morgen sogar schon um 7:30 Uhr im Schlafanzug, ohne dicke Jacke. Herrlich!
Nach dem Frühstück buchen wir eine zweite Nacht auf diesem Campingplatz und schlendern anschließend in die Stadt. Vaasa ist eine Hafenstadt mit fast 68.000 Einwohnern. Wir beobachten das Treiben und bemerken die Ruhe in dieser Stadt. Kein lauter, übermäßiger Verkehr, dafür viele entspannte Menschen. Natürlich schlemmen wir uns an unserem Pausentag, der sich wie ein Urlaubstag anfühlt, durch die verschiedenen Angebote. Eis, Mittagessen und Kaffee + Kuchen zum Nachtisch. Auf dem Rückweg gehen wir in die Kirche und werden von einer jungen Frau in Empfang genommen, die sich als Guide vorstellt und fragt, ob wir eine kostenlose Führung möchten. Da sagen wir natürlich „Ja“.
Sie spricht drei Sprachen, wie wir auf dem Schild lesen können, das sie an ihrer Jacke trägt. Finnisch, Schwedisch und Englisch. Wir bemerken, dass sie etwas aufgeregt ist und gerne alles perfekt machen möchte, dabei spricht sie sehr, sehr gutes Englisch. Uns gelingt es, sie ein wenig zu entspannen. Während sie uns über die Stadtgeschichte und die Kirche erzählt, übt gerade jemand auf der Orgel. Ein kleines Gratiskonzert also obendrein. Teilweise allerdings so laut, dass wir sie kaum noch verstehen können. Beeindruckend sind auch die drei Bilder im Altarraum, die von unterschiedlichen Künstlern zu unterschiedlichen Zeiten gemalt wurden.
Nach dem interessanten und aufschlussreichen Besuch in der Kirche gehen wir zurück zum Campingplatz. Kurz vor dem Ankommen werden wir von zwei Bikepackern überholt. Vor der Rezeption sprechen wir sie an. Das deutsche Paar, vermutlich im Rentenalter, ist im Mai in Hannover gestartet. Sie sind zuerst nach Kiel, dann mit der Fähre nach Göteborg und von dort durch Schweden geradelt. Heute sind sie mit der Fähre nach Finnland gekommen und wollen hoch zum Inarisee. Wir haben einen schönen und interessanten Austausch.
Den Abend lassen wir gemütlich am Strand ausklingen. Die tiefstehende Sonne bringt das Wasser zum Glitzern und wir beobachten das Treiben um uns herum. Friedlich.