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Von Santiago zum Nordkap: Tag 137 – Jakobstad – Kokkola ca. 67 km/7478 km

Mal wieder alles auf einmal

Besser geht es nicht! Wir erwachen an „unserer“ Lagune, die Sonne scheint vom blauen Himmel, es ist warm und es weht ein laues, erfrischendes Lüftchen. Die erste Amtshandlung ist natürlich der Kaffee, mit Blick auf das Wasser und die schöne Landschaft. Danach nehmen wir ein Bad im sehr kühlen Nass. Josis Reaktion: „Das Wasser beißt.“ Als ich hineingehe, weiß ich sofort, was sie meint. Die Ostsee ist nämlich noch richtig kalt! Aber wir sind tapfer. Während des Frühstücks kommt eine Joggertruppe über den Strand gelaufen, hält an und fragt, wo wir herkommen. Nach unserer Antwort sagt der eine: „Guten Morgen. Habt ihr gut geschlafen?“ Großes Gelächter. Es ist ein schönes Gefühl, dass es hier so normal ist, dass Leute einfach am Strand zelten. Die Truppe sagt, dass wir hier den schönsten Platz weit und breit gefunden hätten. Wir Glückspilze.

Am späten Vormittag können wir uns endlich von diesem schönen Ort loseisen. Der Fahrtwind tut gut und die schattigen Abschnitte im Wald auch. Bei diesem absoluten Sommerwetter macht das Radeln Spaß! Meist gibt es einen Radweg entlang der großen Hauptstraßen und wir fühlen uns sicher. Am Wegesrand blüht es bunt und prachtvoll. Die gedämpfte Stimmung der ersten Tage in Finnland ist verflogen.

Mehrere Leute zeigen heute wieder ihre Daumen hoch. Eine Radfahrerin mit pinken Haaren kommt uns entgegen, zeigt den Daumen hoch und ruft: „Yes!“

Die letzten Kilometer des Tages sind dann doch noch etwas anstrengend, da es durch Waldgebiete geht. Ist man zu langsam, kommen sofort die Mücken. Also, bloß nicht anhalten! Als der Waldweg immer dichter wird, drehen wir lieber um und wählen einen anderen Weg über die Landstraße, der etwas länger ist. Am Ende warten eine Shelter und ein toller Platz am Wasser auf uns.

Auf einer kleinen Bank sitzend genießen wir den Feierabend, die Geräusche der Umgebung und das Leben. Während wir uns noch über den Tag austauschen, kommt ein einheimisches Ehepaar und möchte auch die Abendsonne genießen. Sie sprechen uns an. Die Frau ist sehr kommunikativ und spritzig in ihrer Art. Sie stellt interessante Fragen und so geht das Gespräch tatsächlich etwas tiefer, trotzdem bleibt es leicht und spritzig. Eine tolle Begegnung. Heute ist wieder ein „Ketchuptag“. Erst kommt nix und dann alles auf einmal.

Guten Morgen.
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