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Von Santiago zum Nordkap: Tag 143 – Oulu – Kaikkola ca. 78 km/7832 km
Alles dabei
Nach einem gemütlichen, reichhaltigen Frühstück wie zuhause packen wir unsere Sachen zusammen und bringen alles vom 6. Stock ins Erdgeschoss. Im Aufzug kommen wir mit einer Frau ins Gespräch. Alles wichtige schaffen wir, bis sie aussteigt und uns viel Glück wünscht.
Als wir auf die Straße kommen, empfängt uns eine kühle, frische Luft, die mit Feuchtigkeit gefüllt ist. Der Vormittag soll allerdings trocken bleiben. Wir fahren auf dem sehr gut ausgebauten Radwegenetz durch Oulu und kommen schon bald aus der Stadt. Heute ist Feiertag und die Straßen sind leer. Alles ist still.
Gegen Mittag fängt es an zu regnen, ein lauer Sommerregen. Für unsere Mittagspause suchen wir uns ein Türkisches Lokal, um wieder trocken zu werden. Der Inhaber fragt, wo wir herkommen usw. und ob wir keine Angst vor den Tieren hätten, wenn wir unterwegs sind und im Wald zelten. Wir verneinen und fügen hinzu, dass manche Menschen viel gefährlicher seien als die Tiere. Daraufhin erzählt er, dass er seit 19 Jahren in Finnland lebt und es ein sehr sicheres Land sei. Er kann immer sein Haus offen lassen und es ist noch nie etwas weggekommen. Das Gefühl haben wir auch.
Nach der Pause ist es wieder trocken und es kann weitergehen. Zuerst müssen wir fast 10 km auf einem matschigen, sandigen Waldweg fahren und dann auch 8 km an der Hauptstraße entlang. Beides ist sehr anstrengend und es fängt auch wieder an zu regnen. Kurz vor dem Ziel machen wir noch eine Teepause in einer Art Raststätte. Hier können wir wieder trocknen, bevor wir zu unserem ausgewählten Schlafplatz fahren.
Ziemlich erschöpft kommen wir dort an. Ein Strand mit Trockentoilette, Umkleidekabinen und einer Grillkota, in der ein Feuer brennt, aber niemand drin sitzt. Wir sehen eine Familie am Strand und die Kinder baden noch. Brrrr….hart gesotten die Finnen! Zum Aufwärmen und Trocknen kommen sie nach dem Baden alle in die warme Kota. Wir machen es uns an dem Tisch vor der Kota gemütlich und werden nicht nur von den Kindern beäugt, sondern auch von vielen Mücken! Es weht kein Lüftchen und wir müssen uns mehrfach einsprühen, um nicht attackiert zu werden. Als wir mit dem Kochen und dem Essen fertig sind, geht die Familie aus der Kota und verschwindet. Schade, jetzt ist es zu spät, das Häuschen zu nutzen. Wir wollen einfach nur schnell ins Zelt. Beim Aufbau können wir uns dann fast nicht mehr vor den Viechern retten! Es werden immer mehr und das finnische Mückenspray scheint kaum zu wirken. Sind wir froh, als wir endlich im geschützten Zelt sind.