Von Santiago zum Nordkap: Tag 152 – Palojärvi – Mirojävri ca. 84 km/8398 km

Moi moi Finnland, hei Norge

Gut erholt und ausgeschlafen genießen wir heute Morgen unseren Kaffee auf der Veranda in der Sonne. Es ist wieder sommerlich warm, als wäre gestern nichts gewesen. Nach der Dusche und dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Eine kleine Unterhaltung mit dem Inhaber des Campingplatzes ist noch drin.

Dann geht es weiter bergauf, aber die Temperaturen sind angenehm zum Radeln und wir stecken voller neuer Energie. Bald schon erreichen wir die Grenze nach Norwegen. Das Landschaftsbild ändert sich nun von Kiefernwäldern zu einem Meer aus kleinen Birken. Von hier oben haben wir plötzlich einen tollen Blick über das ganze Ausmaß der unglaublichen Natur um uns herum. Wir sind absolut begeistert. Endlich wieder Weite. Die einzige Straße weit und breit ist zum Glück nicht zu stark frequentiert und wir genießen tatsächlich das Auf und Ab.

Auf dem Campingplatz, den wir eigentlich gestern schon ansteuern wollten, dürfen wir auf der Terrasse unsere Mittagspause verbringen. Als wir später nach Kautokeino kommen, treffen wir Angelo durch Zufall auf dem Campingplatz dort. Auch hier halten wir für einen kurzen Plausch an. Es macht Spaß, sich immer wieder zu treffen. Ein bisschen „Camino Flair“. Auch die anderen Radler und Camper, die uns grüßen und vermutlich das Ziel mit uns teilen, bringen eine gewisse Energie auf den Weg.

Eigentlich haben wir uns für heute wieder einen Strand ausgeguckt, allerdings ist dieser privat und unzugänglich. Also heißt es weiter suchen. Wir fahren und fahren. In der Abendstimmung macht das Fahren so viel Spaß, dass wir gar nicht bemerken, wie die Kilometer vergehen. Die Zeit spielt auch keine Rolle, da es immer hell ist und uns eine Stunde in Norwegen geschenkt wurde. Nun müssen wir uns wieder umstellen. Irgendwann entdecken wir ein passables Plätzchen nahe der Straße, aber durch Bewuchs abgeschirmt. Noch schnell eine vegane Wurst in die Pfanne und dann ab ins Zelt, in die moskitofreie Zone.