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Von Santiago zum Nordkap: Tag 155 – Alta – Skaidi ca. 88 km/8585 km

Eine unglaubliche Landschaft

Endlich ist es wieder trocken und wir können am Morgen alles gut verstauen. Gerade, als wir losfahren wollen, fängt es doch wieder an zu regnen. Egal. Wir ziehen unsere Regencapes an und fahren erstmal bis zum nächsten Supermarkt. Nach dem Einkauf hat der Regen wieder aufgehört. Wunderbar! Dafür gibt es weiterhin eine gehörige Portion kalten Wind von vorne.

Auf einer Brücke treffen wir Angelo wieder, der schon vor uns losgefahren war. Immer wieder treffen wir heute aufeinander. Auch die drei deutschen Radreisenden, die wir auf dem Campingplatz getroffen haben, und vielen weiteren Radreisenden begegnen wir, die uns entgegen kommen.

Auf einem Rastplatz machen wir unsere Mittagspause. Dann fährt ein Reisebus aus Neubrandenburg vor und eine Truppe interessierter Menschen, alle auf dem Weg zum Nordkap, steigt aus. Innerhalb kurzer Zeit sind wir umzingelt und werden mit den üblichen Fragen überhäuft. Sogar Fotos werden von uns gemacht. Scheinbar sind wir die letzte Attraktion vor dem Nordkap.

Als wir weiterfahren, wünscht uns die Truppe alles Gute und applaudiert sogar. Ein bisschen Camino-Gefühl kommt hier schon auf, auch wenn es natürlich nicht dasselbe ist.

Wir fahren entlang der unglaublichen Straße, die sich durch die Bergwelt schlängelt. Es ist anstrengend. Ein Schild weist auf 7 % Steigung über 5 km hin…. Die Faszination an der Natur lässt die Anstrengungen in den Hintergrund rücken. Hinter jeder Kurve verbirgt sich ein neues, atemberaubendes Bild. Wir fühlen uns sehr an Galicien erinnert. Sonnenschein in Kombination mit Kälte machen die Erinnerungen an die Bergwelt dort rund.

Irgendwann erreichen wir endlich hoch oben die weite Tundra-Ebene. Hier wachsen fast kein Baum und kein Strauch mehr. Man kann kilometerweit in die Ferne schauen, wie der Verlauf der Straße ist. Fantastisch!

An einem geschützten Platz am Fluss beteiten wir unser Abendessen zu, bevor es noch 25 km weitergeht. Angelo gesellt sich zu uns, fährt aber vor uns weiter, da er noch den 50 km entfernten Campingplatz erreichen will. Er schenkt uns zum Abschied ein Räucherstäbchen gegen die Mücken.

Auf den letzten Kilometern lässt der Wind etwas nach und die tiefstehende Sonne hüllt die unglaubliche Natur in ein warmes Licht. Plötzlich sehen wir mehrere Rentiere, die am Straßenrand grasen und unbekümmert auf der Straße spazieren gehen. Am späten Abend finden wir ein unspektakuläres Plätzchen auf einem Parkplatz am Straßenrand. Man wird ja genügsam.

Noch 155 km bis zum Nordkap.

Mittagspause
Anstrengend!
Apfelpause
Zeltplatz am Straßenrand
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