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Von Santiago zum Nordkap: Tag 24 – Puerto de Santa María – Chiclana de la Frontera ca. 47km/1162km
Adiós Cádiz…
Zu unserer positiven Überraschung hat sich der Regen in der Nacht vergnügt und nun am Morgen verzogen. Bei Sonnenschein steigen wir auf unsere Räder. Es duftet nach Algen und Fritösenfett. Ich persönlich verbinde mit dieser speziellen Duftmischung Urlaub am Meer, also ein positives Gefühl. Josi ist eher weniger begeistert davon, zumindest vom Fritösenfett.
Unsere heutige Idee ist, zuerst für ein Mittagessen nach Cádiz zu radeln und dann weiter an der Küste Richtung Tarifa. Kurz vor der kleinen Halbinsel, auf der sich die Stadt Cádiz befindet, stehen wir mal wieder vor einer gigantischen Brücke. Die Nebenstraße ist von einer Schranke versperrt und eine Ampel leuchtet rot. Wir warten brav darauf, dass die Ampel auf grün umspringt und dann die Schranke geöffnet wird. Stattdessen kommt nach ein paar Minuten ein Mann und erklärt uns, dass die Brücke für Radfahrer gesperrt ist. Die erste Option wäre mit dem Bus oder der Bahn rüber zu kommen, und die zweite Option ist, außen herum zu fahren, was mindestens 20-30 Kilometer mehr wären. Mit hängendem Kopf bedanken wir uns und suchen die nächste Bushaltestelle. Dort erklärt uns eine Frau, dass der Bus zu klein wäre, um Fahrräder zu transportieren, dann würde angeblich die Tür nicht mehr schließen. Nun gut, dann soll ein Besuch in Cádiz wohl nicht sein, denken wir uns.
Also machen wir uns auf den Weg Richtung Tarifa. Fast die gesamte Küste besteht hier allerdings aus einem wunderschönen Naturschutzgebiet, durchzogen von Wasserläufen und einer Moorlandschaft. Das ist auch der Grund für unsere heutige Zickzackfahrt, denn es gibt nur wenige Wege durch dieses Gebiet und wir müssen es oft umfahren. Dafür haben wir heute fast immer Rückenwind und einen gut befahrbaren Untergrund. Der angekündigte Regen für den Nachmittag bleibt auch aus und wir genießen die Fahrt. Immer wieder der Duft vom weißen Ginster am Straßenrand. Das sind nämlich die blühenden weißen Bäume, von denen ich gestern berichtet habe ;-).
Am späten Nachmittag, also sehr rechtzeitig, erreichen wir den Campingplatz. Leider ist für heute Nacht wieder Regen angesagt und sogar eine Gewitterwarnung. Das bewegt uns dazu, lieber eine kleine Hütte für diese Nacht zu nehmen. Wir bekommen die Nummer 7, na also, eine Glückszahl.