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Von Santiago zum Nordkap: Tag 37 – Isla Plana – San Javier ca. 63 km/1948 km

Wegfacetten

Ein verspannter Nacken holt mich aus dem Schlaf. Scheinbar habe ich mich in der Nacht verlegen. Die Sonne ist noch hinter den Wolken versteckt, aber es ist trotzdem warm. Wie immer sitze ich beim ersten Kaffee und während des Frühstücks auf meinem kleinen Hocker vor dem Zelt und Josi sitzt im Zelteingang. Wir beobachten, wie die Campinggäste, einer nach dem anderen, mit ihrer Camping Toilette im Schlepptau an uns vorbei ziehen und wenn sie kurz darauf wieder zurückkommen, ein unangenehmer Geruch aus Urin und Fäkalien die Luft erfüllt. Der Wind steht in diesem Fall sehr ungünstig für uns. Das Frühstück bei diesen Gerüchen zu genießen, kostet schon allerhand Überwindung und Beherrschung.

Als wir dann starten, steht der Wind dafür günstig und kommt von hinten. Wie der Barkeeper gestern schon vorgewarnt hat, geht es erst einmal kilometerweit bergauf und das nicht zu knapp! Das zeigt auch das Bild mit dem Profil. Mit verzerrtem Gesicht schauen wir nach oben und verfolgen die Autos, wie sie immer höher und höher fahren. „Ohje“, denken wir und schieben weiter. Wie immer geht es dann irgendwann nach dieser schweißtreibenden Anstrengung wieder runter und wir dürfen die lange Abfahrt genießen. Interessanterweise bietet sich uns auf der anderen Seite des Berges ein flache Ebene und nur noch wenige Berge. Ein ganz neues, unerwartetes Landschaftsbild.

Nachdem wir einen kurzen Stop bei Decathlon eingelegt und Mittag gegessen haben, geht es weiter auf Landstraßen. Plötzlich ist die Straße gesperrt und wir müssen die Räder über einen Sandhügel schieben, so wie es scheinbar vorher schon andere getan haben. Anderenfalls müssten wir einen riesigen Umweg nehmen. Auf einem Firmengelände geht es auf breiten, ungenutzten Straßen weiter. Fast ein bisschen geisterhaft kommt es uns vor, ohne weiteren Verkehr. Ist aber sehr angenehm.

Irgendwann werden wir wieder über eine holperige Nebenstraße der Autobahn geführt, die immer schlechter wird, bis wir schließlich vor einem Wasserloch stehen, das unter anderem mit Gras und Schilf bewachsen ist. Hier ist wohl schon länger niemand mehr gefahren. Also wieder umkehren und einen anderen Weg finden, um die Autobahn zu überqueren. Zum Glück gibt es nicht weit entfernt eine Brücke, die wir nehmen können. Wir beobachten, wie ein Busfahrer einfach seine große Plastikwasserflasche aus dem Fenster wirft. Wir schütteln verständnislos den Kopf darüber.

Endlich auf dem Campingplatz angekommen beobachten wir, wie gegenüber unseres Zeltplatzes ein Wohnwagen automatisch per Fernsteuerung eingeparkt wird, und sind ganz fasziniert von so viel Hightech. Schnell stellen wir fest, dass hier sehr viele Spanische Familien Urlaub machen. Entsprechend belebt ist unsere kinderreiche Nachbarschaft. Im übrigen spielen die Kinder hier mindestens bis 22 Uhr draußen….. und sind laut……

Josi hat frischen Rosmarin gefunden
Hier geht’s nicht weiter
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