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Von Santiago zum Nordkap: Tag 45 – Castelló de la Plana – Peníscola ca. 60 km/2374 km

Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung

Wir sitzen bei entspanntem Wetter vor unserem Zelt und brutzeln zum 2. Mal leckere Pancakes. Am Abend kam noch eine deutsche Familie auf dem Campingplatz an, die sich neben uns platziert haben. Der Vater schaut nun ganz neugierig unsere Räder an und wir kommen schnell ins Gespräch. Er bietet uns sogar einen Kaffee an, den wir natürlich dankend annehmen. So viele liebe Menschen hier um uns herum!

Nach einer weiteren Unterhaltung mit dem freundlichen Familienvater geht es gegen kurz nach 10 Uhr los. Die Wegführung ist fantastisch und besänftigt uns nach den letzten Tagen, die eher städtisch und trist geprägt waren. Wir radeln oberhalb der Küste auf einer „Via verde“, die nur für Radfahrer und Fußgänger gedacht ist. Es gibt immer wieder herrliche Ausblicke auf das Meer und die unberührte Küste.

Zur Mittagspause müssen wir noch etwas einkaufen und am Eingang des Ladens steht ein Bulgare mit einer leeren Dose in der Hand. Er ist etwas überfreundlich und spricht uns sowie alle anderen Leute an, die sowohl in den Laden gehen, als auch wieder herauskommen. Uns ist er eigentlich zu aufdringlich, aber ich gebe ihm nach dem Einkauf trotzdem was in seine Dose. Daraufhin schenkt er uns einen klein Stein in Herzform und sagt, dass dieser uns auf unserem Weg beschützen soll. Ich lege ihn zu den anderen Glücksbringern.

Nach der Mittagspause in einem Park geht es zuerst wieder durch Felder mit Obst- und Mandelbäumen, bis wir wieder am Wasser sind. Hier gibt es nur wenige Restaurants und Menschen, sodass alles noch natürlich und unberührter wirkt. Das gefällt uns! Irgendwann gelangen wir wieder auf eine Schotterpiste, die uns viel Kraft, Konzentration und Mühe kostet. Dafür ist die Natur traumhaft und entschädigt sofort. Wir sind in einem Naturpark und durch den ungemütlichen Weg sind hier nur wenige Leute unterwegs. Diejenigen, denen wir hier begegnen, halten ihre Daumen hoch und haben uns gegenüber teilweise einen mitfühlenden, bewundernden Gesichtsausdruck. An einer starken Steigung fragt eine Frau auf ihrem Mountainbike, ob wir keinen Bergmodus hätten, bis sie festgestellt, dass wir gar keine E-Bikes haben. Da staunt sie nicht schlecht.

Kurz vor unserem Ziel fängt es an zu regnen. Ein lauer Sommerregen, der sich schon bald wieder verzieht. Wir sind froh, dass wir von dem Gewitter verschont geblieben sind, denn die dunklen Wolken haben uns eine ganze Weile beunruhigt. Der Campingplatz liegt in einem sehr hübschen, ruhigen Ort, ohne viel Remmidemmi. Hier fühlen wir uns wohl.

Via verde
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