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Von Santiago zum Nordkap: Tag 46 – Peñíscola – L’Ampolla ca. 64 km/2438 km

Karibik und Rosenkohl

Heute Morgen ist es richtig entspannt. Die Nachbarin aus Potsdam hält ein Pläuschchen mit uns und wir schreiben bzw. bloggen unsere Ergebnisse. Als wir von der Katzenwäsche zurückkommen, liegen auf einmal zwei Orangen auf meinem Gepäckträger. Wir halten sie ratlos in den Händen. Da sagt die andere Nachbarin, dass ein Mann die Orangen gebracht hat. Gegenüber liegen sogar vier Stück auf einem Campingstuhl. Ich versuche die großen Geschenke unfallfrei in meine Tasche zu quetschen. Hoffentlich schmecken die auch! 😉

Relativ spät machen wir uns auf den Weg. Es ist wettertechnisch ein norddeutscher Sommertag. Tüchtig Wind (natürlich schräg von vorne), im Schatten zu kalt und ein Sonne-Wolken-Mix. Die Wege führen häufig am Wasser entlang und über kleine Landstraßen, auf denen kaum Verkehr herrscht. Uns fällt auf, dass hier kaum noch Müll am Straßenrand liegt und es weniger Ruinen gibt. Immer wieder kommen wir durch hübsche, kleine Feriensiedlungen und Dörfer. Wir fühlen uns an Frankreich erinnert. Aus den Obstplantagen sind jetzt Kräuterfelder mit Koriander und Petersilie geworden. Auch Rosenkohl gedeiht hier wunderbar!

An einem fast leeren Kanal begegnen wir einem holländischen Pärchen, dass einen Igel entdeckt hat, der offensichtlich in den Kanal gefallen war und dort ohne Hilfe nicht mehr herauskommen kann. Gemeinsam überlegen wir, wie wir den armen Kerl retten können. Der Mann findet ein Stück Netzfolie am Wegesrand. In diesem Fall hilft uns der Müll tatsächlich. Er klettert barfuß in den Kanal und der Igel läuft tatsächlich vor ihm davon. Als er ihn mit der Folie fangen kann, wollen wir ihn ihm eigentlich abnehmen, aber der Kanal ist zu tief. Er zögert nicht lange und wirft den Igel samt Folie hoch. Das Tier kullert auf den Weg. Bevor er wieder dort hineinfällt, nehme ich ihn mit Hilfe der Folie und setze ihn auf die andere Straßenseite in ein Feld. Noch ganz benommen liegt er regungslos da. Wir vier beobachten ihn eine Weile und unterhalten uns währenddessen über unsere Reisen. Irgendwann krabbelt der Igel auf das Feld und wir sind sehr beruhigt und erleichtert!

Noch ein paar gegenseitige Reisewünsche und dann radeln die beiden in die eine Richtung und wir in die andere. Kurz darauf erreichen wir auch schon unseren Campingplatz. Langsam wird es voller auf den Plätzen. Der offizielle Saisonstart ist hier wohl im April. Wir sind gespannt, wie es dann an der französischen Küste ist.

Gibraltar-Valencia
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