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Von Santiago zum Nordkap: Tag 48 – Tamarit  – Castelldefels ca. 73 km/2594 km

Eine schrecklich schöne Küstenstraße

Wir werden früh wach und beim Frühstück ergibt sich eine nette Unterhaltung mit unseren Nachbarn aus Freiburg: Ein junges Pärchen, das in seinem dreiwöchigen Urlaub die spanische Mittelmeerküste im Camper erkunden möchte.

Relativ zeitig (gegen 10 Uhr) starten wir unsere heutige Etappe. Die ersten Kilometer führen wieder durch ruhige Orte ohne viel Tourismus, an Promenaden entlang und durch Pinienwälder. Das ganze Grün hat uns richtig gefehlt und ist nun eine reine Wohltat. Kaum zu glauben, was die Natur imstande ist, diese verschiedenen Empfindungen auszulösen.

Nach 15 km haben wir schon wieder Hunger und machen auf einem Spielplatz unsere Mittagspause. Danach geht es eher durch städtisches Gebiet und wir erwarten nicht mehr viel. Aber eins haben wir schon lange festgestellt: ist der Anfang des Tages noch entspannt, kann man davon ausgehen, dass am Ende des Tages eine aufregende Anstrengung auf einen wartet und umgekehrt. Alles bleibt im Gleichgewicht.

Demnach kommen wir auf den letzten Kilometern auf eine wunderschöne Küstenstraße, die natürlich ordentlich Steigung mit sich bringt. Aber nicht nur das, zusätzlich teilen wir uns dieses schöne Stück Erde mit zig Autos, Wohnmobilen, Motorrädern und LKW. Für uns Radfahrer sind sagenhafte 30 cm als Fahrspur beim Straßenbau eingeplant worden. Wir strampeln mit 8 km/h die Straße hoch und fühlen uns mehr und mehr von dem Verkehr bedrängt. Eine Art Fluchtmodus setzt ein und obwohl man vielleicht langsamer fahren wollte, um die schöne Aussicht zu genießen, will man es eigentlich nur hinter sich bringen. In einer breiten Kurve wage ich es trotzdem, anzuhalten und zu fotografieren. Plötzlich hält ein Polizeiauto neben mir und fordert mich auf, weiterzufahren. Ein paar hundert Meter weiter fordern sie auch Josi dazu auf, weiterzufahren, die auf mich wartet. Dann geht es endlich bergab, was auch nicht besser ist, weil dann der Verkehr und man selbst noch schneller sind.

Nach ca. 15 km erreichen wir dann einen Kreisel, biegen falsch ab und landen in einem Stau auf einer Nationalstraße. Glücklicherweise geht es nach kurzer Zeit wieder weiter und der Grund war nur eine Vermessung und kein Unfall! Wir radeln wieder drauf los und sind etwas orientierungslos, weil wir nicht mehr auf „unserem“ Weg sind. Da werden wir gerade noch rechtzeitig von den Polizisten gestoppt, die die Vermessung vorgenommen haben, und davon abgehalten, aus Versehen auf die Autobahn zu fahren. Puh, gerade nochmal gut gegangen!

Die letzten Kilometer sind easy und schön. Kurz vor dem Campingplatz sollen wir wieder auf eine zweispurige Nationalstraße und ich schlage vor, lieber hinter der Leitplanke auf einem Trampelpfad weiter zu fahren. Schlechte Idee, denn am Ende kommen wir durch die Leitplanke nicht weiter und müssen wieder zurück…..zum Glück nur 500 m. Jedenfalls sind wir froh, endlich an unserem Campingplatz angekommen zu sein. Dieser liegt nur noch 20 km von Barcelona entfernt und direkt neben dem Flughafen.

Mittagspause
Schrecklich schöne Küstenstraße
Schrecklich schöne Küstenstraße
Am Himmel ein Flugzeug
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