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Von Santiago zum Nordkap: Tag 5 – Vilar de Barrio – Campobecerros ca. 36,5 km

Eis und Höhe

Wir starten heute Morgen entspannt um 9:00 bei -2 Grad, blauem Himmel und Sonnenschein. Es geht direkt von der Herberge aus aufwärts. Unser Plan ist eigentlich, oben auf dem Berg Luis in seiner Kultherberge in Alberguería zu besuchen, da wir ja gestern nicht mehr bis zu ihm gefahren sind, um dort zu nächtigen. Wir finden die Herberge nicht auf Anhieb und radeln einfach weiter, da es endlich mal abwärts geht. Immer weiter geht es in Serpentinen nach unten ins Tal. Die Aussicht ist herrlich, doch die Temperaturen sind immer noch sehr eisig. Da wir vom Hochfahren bzw. Hochschieben noch sehr nassgeschwitzt sind, kühlen wir bei der Abfahrt sofort aus. Wir zittern und die Hände sind schon steif vor Kälte. Wir sehnen uns nach einer kleinen Pause in der Sonne. Leider müssen wir uns noch etwas gedulden, da plötzlich eine rote Ampel wegen einer Baustelle vor uns steht. Während der Wartezeit puste ich in meine Hände, um sie zu wärmen. Die Rotphase dauert eine halbe Ewigkeit! Wir fluchen….Endlich geht es weiter und wir finden im nächsten Ort einen sonnigen Platz für unsere Mittagspause und werden hier auch schnell wieder warm.

Danach erwartet uns eine weitere laaange Steigung bis auf ca. 1100 Höhenmeter. Je höher wir kommen, desto mehr Schneeflächen sehen wir. Es geht durch schöne Pinienwälder, aber auch durch matschigen Untergrund, der uns permanent abbremst und das Fahren und Schieben erschwert. Kurz vor unserem Ziel kommen wir sogar an einem eingefrorenen Wasserfall vorbei.

In dem kleinen Örtchen entscheiden wir uns heute für die Pilgerpension, da es in der Herberge sehr kalt ist. Vielleicht war das eine falsche Entscheidung, denn in der Pension ist es genauso kalt, da die Zimmer hier lange nicht genutzt wurden. Jedenfalls sind hier alle sehr bemüht um uns und die heiße Dusche hilft uns, wieder warm zu werden.

Während wir auf das Abendessen warten, spricht uns ein älterer Mann an und stellt sich als Louis vor. Der Herbergsvater der Kultherberge in Alberguería. Er erzählt, dass er seine Herberge gerade geschlossen hat, weil er operiert wurde. Gut, dass wir den Engel gestern getroffen haben und dass wir uns für die andere Herberge entschieden haben! Louis erzählt uns, dass er gut mit dem Autor unseres Reiseführers befreundet sei, der ihn immer davon abbringen wollte, Wifi in seiner Kultherberge einzurichten, damit sich die Pilger*innen mehr miteinander unterhalten. Zum Schluss bekommen wir noch einen Tipp für eine bedonders schöne Herberge auf der Via de la Plata von ihm.

Starke Steigung im Hintergrund
Puh!
Mittagspause in der Sonne
Schnee auf dem Weg
Wunderschöne Aussicht!
Eingefrorener Wasserfall
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