Von Santiago zum Nordkap: Tag 57 – Vic-la-Gardiole – Saint Gilles ca. 67 km/3134 km

Natur, Natur, Natur

Heute Morgen werden wir abermals von einem bedeckten Himmel begrüßt. Als wir unser Frühstück an einem Tisch mit zwei Stühlen, die uns gestern der Campingplatzbetreiber gebracht hat, zu uns nehmen, fängt es etwas an zu tröpfeln. Das Wichtigste wird in Sicherheit gebracht, aber wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen. Übrigens haben wir den Platzbetreiber gestern zuerst missverstanden, als er uns fragte, ob wir auch ö Table et dö Scheiss haben wollen. Als wir ihn darüber aufklären, warum wir so gelacht haben, erzählt er es sofort seiner Frau, die an der Rezeption arbeitet. Das gibt nochmals einen Lacher, als wir uns heute dort verabschieden.

Es dauert nicht lange, da beginnt schon das Naturschutzgebiet. Leider bleibt es bedeckt und kühl. Seit zwei Tagen fahren wir nun wieder in langer Hose und Jacke. Josi hat sogar anfangs noch Handschuhe an. Ab und zu nieselt es etwas, aber zum Glück nicht so doll, dass wir die Regencapes herausholen müssen.

Die Landschaft erinnert uns immer wieder an Schleswig-Holstein, aber die vielen Flamingos passen nicht ins Bild. Ein Ort erinnert uns an Friedrichstadt und im nächsten steht eine riesige Burganlage, die noch fast vollständig erhalten ist. Unsere Mittagspause machen wir vor einem „Allerlei-Laden“. Neben Sonnenliegen und Gummibooten gibt es hier auch Baguette, Tiefkühlkost und Grundnahrungsmittel.

Während der Pause zeigt sich schon langsam die Sonne und es wird angenehm warm. Der Wind lässt auch etwas nach und wir genießen weiterhin die Fahrt durch die schöne, flache Naturlandschaft. Ein Abschnitt führt entlang der Rhône und erinnert etwas an eine Mischung aus Nord-Ostsee-Kanal und Treene. In einem Naturmuseum dürfen wir unsere Wasservorräte auffüllen und dann machen wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz. Dieses Mal ist schnell einer gefunden. Eine ungenutzte Wiese mit Sichtschutz zur Straße und ringsherum nur Felder. Wie in Dithmarschen. Übrigens sind die Menschen hier besonders freundlich und wünschen uns oft eine gute Reise und zeigen ihre Begeisterung. Welch Freude!