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Von Santiago zum Nordkap: Tag 58 – Saint Gilles – Saint-Mitre-les-Remparts ca. 79 km/3213 km
Great Barrier Day
Der Morgendunst liegt noch über den Feldern, als wir aus dem Zelt kriechen. Beim gemütlichen Frühstück vor dem Zelt hören wir plötzlich die Schranke, die den Weg zu „unserer“ Wiese versperrt. Instinktiv ziehen wir die Köpfe ein, weil wir befürchten, dass der Landwirt bzw. Eigentümer jetzt kommt und uns eine Moralpredigt hält. Als das Auto um die Kurve kommt, halten wir den Atem an und erwarten das Schlimmste. Ein Mann fährt in seinem Rangerover an uns vorbei, während er telefoniert. Er schaut zu uns rüber, fährt aber weiter. Puh…..Nachdem wir alles zusammen gepackt haben, kommt er wieder zurück, grüßt freundlich und fährt weiter an uns vorbei. Wir hören, wie er die Schranke öffnet und dann auf die Landstraße fährt. Wir sind froh, dass es so entspannt gelaufen ist.
Wir machen uns auf den Weg, weiter durch das schöne Naturschutzgebiet. Es ist ein wenig wie bei uns im Mai. Die Bäume schlagen aus, die Rapsfelder blühen und das Wetter passt auch. Etwas schwül ist es heute, was das Radeln anstrengend macht. Bis zur Mittagspause, die wir in einem Park machen, der sehr stark von Jugendlichen frequentiert ist, läuft alles gut und wir kommen zügig voran.
Nach der Mittagspause ist dann der Wurm drin. Wir verpassen aus Versehen eine Abfahrt und müssen umkehren. Dort, wo wir entlang geführt werden, ist allerdings eine Sperre durch aufgehäuften Schutt. Wir nehmen es zur Kenntnis, fahren aber trotzdem drüber, so wie es offensichtlich schon einige andere vor uns getan haben. Am „Ende“ des Weges wartet noch ein kleiner Zaun, der wohl für Tiere da ist. Auch diesen können wir hinter uns lassen. Kurz darauf stehen wir vor einem richtigen Stahlzaun. Kein Durchkommen. Josi sucht nach Alternativen. Scheinbar können wir ein Stück durch den Wald schieben und so um das eingezäunte Gelände herum kommen. Am Ende wartet wieder eine Schranke, an der wir uns vorbeischlängeln können. Wieder auf einer festen Straße angekommen, dauert es nicht lange, da werden wir abermals in eine Sackgasse geführt. Hier können wir allerdings am Rand eines Obstbaumfeldes weiterfahren, wo am Wegende natürlich wieder eine Schranke ist. Zum Glück ist immer genug Platz, um die Räder drumherum zu schieben. Später stehen zwei große Hunde auf der Straße und bellen schon aus der Ferne. Wir biegen sicherheitshalber auf einen Feldweg ab, damit wir nicht an den Hunden vorbei müssen. Das bedeutet wiederum, dass wir immer weiter auf Wald- und Wiesenwegen unterwegs sind. Wir sind froh, als wir nach ca. 20 km endlich wieder eine Hauptstraße erreichen. Das kommt davon, wenn man die Eurovelo verlässt.
Am Ende des Tages müssen wir an einem schönen Strand entlang schieben, wo noch eine Schranke auf uns wartet. Endlich am Campingplatz angekommen, erwartet uns ein schöner Platz mit Seeblick. Wir haben heute insgesamt 11 Schranken und Barrieren gezählt.