Von Santiago zum Nordkap: Tag 65 – Terres Chaudes – Imperia ca. 50 km/3606 km

Überraschung!

Wie ruhig es sein kann. Nach den letzten Tagen im lauten Verkehr haben wir hier ein richtig ruhiges Plätzchen gefunden und konnten sogar ohne Ohrstöpsel schlafen. Keine große Straße und/oder ein Flughafen in der Nähe. Es ist windstill, als wir aus dem Zelt krabbeln. Die anderen Gäste schlafen scheinbar noch, jedenfalls hören wir nichts von ihnen. Genüsslich sitzen wir in der Stille vor unserem Zelt und genießen den Kaffee und den Ausblick. Plötzlich bekommen wir Besuch von einem kleinen weißen Hund, der neugierig unsere Sachen beschnüffelt.

Um 10 Uhr starten wir und dürfen heute als erstes die heftige Steigung von gestern wieder runterdüsen. Nach vier Kilometern erreichen wir die Grenze nach Italien, die wir singend durchfahren: „Bella ciao, bella ciao, bella ciao, ciao, ciao….“ Danach geht es noch zweimal auf und ab, bis wir einen Mittagspausenplatz mit schöner Aussicht finden.

Hier in Italien sehen die Fassaden der Häuser etwas ungepflegt, aber nicht unansehnlich aus. Die Autofahrer sind rücksichtsvoller gegenüber Radfahrern, obwohl in den Ortschaften wildes Gehupe und Verkehrsdurcheinander herrscht. Trotzdem fühlen wir sicher und fahren einfach mit dem Strom. Es duftet nach Pizza und die Leute rufen wieder: „Bravo, bravissimo!“

Auf den letzten Kilometern dürfen wir auf einem tollen, breiten Radweg fahren, der abseits der Straße am Meer entlangführt. Wir fahren durch mehrere Tunnel und müssen dadurch keine Steigungen mehr bewältigen. Am frühen Nachmittag erreichen wir unseren Campingplatz und werden dort schon von unseren Freunden Fabian und Maike erwartet. Die Freude über das Wiedersehen ist riesig und wir genießen ein „Feierabendbier“ in der Sonne. Die beiden sind einen Monat mit ihrem Minicamper unterwegs in Richtung Portugal und haben uns heute extra abgepasst. Nun können wir gemeinsam eine richtige Pause genießen.

Am Abend gibt’s natürlich Pizza, wir sind schließlich in Italien.