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Von Santiago zum Nordkap: Tag 69 – Cartosio – Alessandria ca. 66 km/3789 km
Pollenflug und Gänseblümchen
Sehr erholt wachen wir im Plätscherland auf. Der Fluss war trotz der Ohrstöpsel zu hören, hatte aber eine beruhigende Wirkung. Zum Frühstück bekommen wir sogar schon die ersten Sonnenstrahlen und können anschließend das Zelt trocken einpacken. Hier wieder heraus und auf die Straße zu kommen, ist gar nicht so mühsam, wie wir befürchtet hatten.
Die Straße führt zu Anfang weiter am Fluss entlang und irgendwann zwischen Wiesen, Äckern und Rapsfeldern hindurch. Die Landschaft erinnert sehr an: nicht weit entfernt von zuhause. Wir genießen die leichte Fahrt, denn es geht fast permanent leicht bergab und der Wind kommt tendenziell eher von hinten. Das einzige, das etwas gewöhnungsbedürftig ist, sind die Massen an Pollen, die durch die Luft in unsere Münder und Nasenlöcher fliegen. Wir vermuten, dass es die Pollen der Pappel sind. Jedenfalls haben die uns ganz schön gekitzelt.
In einem Tante Emma Laden kaufen wir ein paar Kleinigkeiten und setzen uns dann zur Mittagspause in den anliegenden Pavillon. Gut gestärkt geht es weiter auf wenig befahrenen Straßen. Es ist ein leichter Tag und es wird auch immer wärmer und angenehmer. Nachdem wir noch einen Stop bei Decathlon einlegen, um Campinggas zu besorgen, sind es nur noch 10 km bis zum Campingplatz. Dieser ist offiziell noch gar nicht geöffnet, aber trotzdem stehen schon 4-5 Camper dort herum. Das Gras ist nicht gemäht, das heißt, wir schlafen heute auf einer Wiese mit Gänseblümchen. Heißes Wasser gibt es noch nicht, das heißt: kalt duschen ist angesagt. Dafür bekommen wir einen kleinen Rabatt auf die Platzgebüht.
Als wir gerade unser Zelt aufgestellt haben, fangen die Kinder der „Nachbarn“ an, Fußball zu spielen. Wir ermahnen sie (wie es sich für Deutsche gehört 🙂 ), dass sie vorsichtig sein sollen. Keine 2 Minuten später fliegt der Ball in unser Lager. Zum Abendessen kommt der Junge plötzlich mit 2 Dosen Bier um die Ecke und richtet schöne Grüße von Papa aus. Das war vielleicht ein kleines Geschenk zur Entschuldigung. Später komme ich noch kurz mit dem Familienvater ins Gespräch.
Erkenntnis des Tages: Meckern lohnt sich manchmal doch.