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Von Santiago zum Nordkap: Tag 72 – Pavia – Orzinuovi ca. 84 km/3940 km
Wasser und Alpenpanorama
Beim Öffnen der Jalousie scheinen die ersten, warmen Sonnenstrahlen in unser Zimmer. Der Himmel ist wieder blau und vom gestrigen grau in grau ist keine Spur mehr zu sehen. Das haben wir uns erhofft und es steigert unsere Laune, wieder aufs Fahrrad zu steigen.
Um kurz vor 10 Uhr sind wir endlich wieder auf der Straße, die noch feucht vom nächtlichen Regen ist. Sogar die kurzen Hosen haben wir direkt angezogen, da die Sonne schon genügend Wärme bringt. Schnell geht es raus aus der Stadt und mit Rückenwind an einer Bundesstraße entlang. Mit durchschnittlich 23 km/h kommen wir leicht voran. Nach 1,5 Stunden ist es uns dann doch zu viel mit dem Verkehr und wir suchen in der Mittagspause nach einer besseren Alternative.
Der neue Weg ist zwar länger, aber führt dafür ohne Verkehr an Flussläufen, Kanälen und saftig grünen Feldern entlang. Die Poebene ist flach und wird deshalb überwiegend landwirtschaftliche genutzt. Die gesamte Umgebung erinnert uns nach wie vor sehr an zuhause, wenn da nicht die eine Sache am Horizont wäre. Als hätte jemand Papier zerknüllt liegen gelassen, erheben sich die imposanten, schneebedeckten Gebirgszüge in der Ferne. Schroff, wunderschön und Respekt einflößend wirken sie auf uns Flachländerinnen. Wir sind so fasziniert von diesem Anblick, dass wir immer wieder versuchen hinzuschauen, ohne den Weg zu lange aus dem Blick zu verlieren.
In einem kleinen Ort, kurz vor unserem heutigen Etappenziel, finden wir ein kleines Café mit einem veganen Eis auf der Karte. Juhuuuu! Wir setzen uns draußen zufrieden in die Sonne und genießen unser kleines und das große Glück. Die anderen Gäste möchten wissen, ob wir mit Elektrizität fahren, und staunen nicht schlecht nach unserer Antwort.
Am frühen Abend finden wir ein lauschiges Plätzchen an einem Fluss. Es gibt 3 Feuerstellen. Hier haben es sich wohl schon öfter Leute gemütlich gemacht.