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Von Santiago zum Nordkap: Tag 76 – Trient – Klausen ca. 93 km/4218 km

Selbst übertroffen

Sehr gut erholt starten wir in den heutigen Tag. Wir bekommen frischen Kaffee und unterhalten uns eine ganze Weile mit Dario und Antonella. Wir wollen mehr über das Leben in dieser Gemeinschaft wissen und stellen viele Fragen. Ich vermute, dass das gemeinsame Konto Probleme bereiten könnte und er sagt: „Das ist das einzige, womit es bisher nie Probleme gab.“ Und lacht. In vollstem Vertrauen verlassen die beiden das Haus vor uns und erklären, dass wir hinter uns abschließen sollen, wenn wir gehen, und den Schlüssel einfach in ein Versteck legen sollen. So unkompliziert kann das Leben sein.

Bei Sonnenschein und Gegenwind machen wir uns auf den Weg. Zum Glück ist es noch flach. Während unserer Mittagspause lässt der Wind plötzlich nach und es wird richtig warm. An unserem Pausenplatz lernen wir eine Familie aus Hessen kennen, die hier im Urlaub ist und gerade eine Radtour unternimmt. Wir unterhalten uns lange mit den Dreien und tauschen uns aus. Zum Abschluss noch ein paar gute Wünsche und die Wege trennen sich wieder. Das war auch eine sehr herzliche und erfrischende Begegnung!

Nach der langen Pause radeln wir gut gelaunt weiter. Jetzt geht es leichter ohne den Wind. Eigentlich wollen wir nur bis Bozen fahren und dort wieder eine Warm Showers Gelegenheit wahrnehmen. Allerdings klappt es dieses Mal nicht. Also fahren wir weiter und suchen nach einem Schlafplatz in der Natur. Das wiederum gestaltet sich sehr schwierig, da hier die Autobahn, die Bahntrasse und eine Bundesstraße direkt neben unserem Radweg verlaufen. Zugänge zum Fluss gibt es auch keine. Kilometer um Kilometer strampeln wir weiter – nichts. Irgendwann meldet sich schon wieder der Hunger und wir kochen etwas am Wegesrand. Kurz danach kommen wir an einem Privatgarten vorbei, wo schon 2 Zelte und 2 Fahrräder stehen. Wir fragen, ob wir uns dazugesellen dürfen, aber die Jungs erklären, dass sie es nicht entscheiden können und der Besitzer gerade weggefahren sei. Schade, also weiter. Nach insgesamt knapp 93 km finden wir doch noch etwas und haben damit unsere bisher längste Strecke geschafft. Und das in den Alpen!

Mittagspause
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