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Von Santiago zum Nordkap: Tag 87 – Salzburg – Burghausen ca. 63 km/4696 km

Ciao BIG MAMA

Gemeinsam mit vielen anderen genießen wir heute Morgen das Frühstück in der Herberge. Ein Blick aus dem Fenster beruhigt uns, denn es sieht vorerst trocken aus.

Gegen 10 Uhr machen wir uns auf den Weg, der uns zuerst weiter an der Salzach entlang führt. So kommen wir geschmeidig durch die Stadt, ohne den großen Touristentrubel. Dunkle Wolken brauen sich hinter uns zusammen. Wir versuchen, etwas schneller zu fahren, um dem Regen zu entkommen. Keine Chance. Mit voller Macht zieht er über uns hinweg und wir spüren, wie sich in 2 Minuten die Hosenbeine vollsaugen und das Wasser nach und nach den Weg in die Schuhe findet. Da es heute im Gegensatz zu gestern sehr warm ist, stört uns der Regen weniger. Zusätzlich sieht man mehrere blaue Stellen am Himmel, so dass wir zwischendurch auch wieder trocken werden.

In der Mittagspause können wir unsere Sachen tatsächlich in der Sonne trocknen lassen. Kurz darauf, als wir gerade wieder auf dem Rad sitzen, zieht der zweite Schauer über uns hinweg. Ich sehe, wie die dicken Tropfen von der Straße hochspringen und lausche dem knatternden Geräusch der Tropfen auf meinem Regencape und dem Helm. Nach 10 Minuten ist schon wieder alles vorbei und bei dem Blick über die Schulter sehen wir, wie die mächtigen Berge der Alpen langsam immer kleiner werden. In diesem Moment realisieren wir erst, dass wir tatsächlich die Alpen gequert haben. Wir haben es geschafft! Ein kurzer Stopp muss sein, ein Innehalten und Wirkenlassen. „Ciao BIG MAMA und danke, dass du so gut zu uns warst!“

Der Blick nach vorne auf unseren Weg zeigt ein ganz anderes Bild. Wieder eine liebliche Landschaft mit Blumenwiesen, leichten Hügeln und weiten Ebenen. Auf Landstraßen geht es durch die Felder und an Höfen vorbei. Der dritte Platzregen holt uns aus dem Schwelgen. Mit Salzburger „Schnürlregen“ hat das nun wirklich nichts mehr zu tun! Ein heftiger Wind peitscht uns das Wasser direkt ins Gesicht und wir haben Mühe voranzukommen. Jetzt fehlt eigentlich nur noch Hagel zum „SuperGAU“. Wir fangen an, laut zu lachen, während wir durch das Unwetter eiern. Nach kurzer Zeit ist wieder alles vorbei und die Sonne wärmt und trocknet uns schnell wieder.

Am frühen Abend erreichen wir Burghausen mit der längsten Burg der Welt. Hier haben wir eine Unterkunft über „Warmshowers“ gefunden und dürfen bei Lynn und Thomas im Garten zelten. Wir verbringen einen schönen gemeinsamen Abend zusammen und die beiden erzählen von ihren Radreisen durch Neuseeland, Rumänien und andere Länder. Wieder eine tolle Begegnung mit interessantem Austausch.

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