Etappe 37: Vilalba  – Laguna ca. 31 km

Der 99,994 km Stein.

Ein Geschenk am Morgen. Uli sammelt auf dem Weg kleine Steine in Herzform. Davon schenkt sie mir einen als Glücksbringer. Was für ein schöner Tagesbeginn.

Als ich heute Morgen aus der Herberge komme,  gehe ich erstmal in die falsche Richtung. Dafür entdecke ich ein tolles Bild an einer Fassade, während ich meinen Blick schweifen lasse, um nach dem gelben Pfeil Ausschau zu halten. Irgendwann bin ich auf der richtigen Spur. Zeitweise bin ich so sehr in Gedanken, dass ich an einer Stelle wieder den richtigen Weg verpasse. Plötzlich höre ich einen Pilger hinter mir rufen und winken. Mein Retter. Wer weiß, wo ich sonst heute gelandet wäre.

In einer Bar treffe ich einige bekannte Gesichter wieder und genieße einen Kaffee und einen frisch gepressten Orangensaft.

Allein geht es weiter. Es gibt wieder viele Begegnungen mit Hunden, die zum Glück alle friedlich sind. Mehr und mehr Pilger*innen sind jetzt auf dem letzten Abschnitt unterwegs. In Baamonde begegne ich nochmal Uli und Maria. Wir haben sogar noch Gelegenheit, uns zu verabschieden, denn sie bleiben hier und ich gehe weiter. Kurz darauf komme ich zum magischen Punkt, dem 99,994 km Stein. Nun ist es nicht mehr weit. Nur noch ein paar Tage. Unglaublich!

In einem Wald versteckt sich eine hübsche Kapelle und der Weg wird nochmal richtig schön. Während meiner Pause auf einem Felsen, kommt Johann an mir vorbei. An einer Weggabelung treffe ich ihn wieder und ab hier gehen wir gemeinsam bis zur Herberge. Die letzten Kilometer ziehen sich irgendwie hin, aber wir haben tolle Gespräche! Endlich erreichen wir am frühen Abend unser Ziel. Zu meiner Freude und Überraschung sehe ich hier Silvia wieder. Manon und Frank sind auch schon da. Natürlich,  denn sie laufen über  5 km/h schnell.  Für mich ist so ein Tempo auf Dauer unvorstellbar. Aber ich komme ja auch an. Wir sind fast die einzigen in der Herberge und verbringen einen sehr schönen Abend miteinander!

Erkenntnis des Tages: Kunst beflügelt.