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Etappe 42: Santiago – Finisterre – Santiago

Endlich am Ende der Welt.

Nach einem sehr stimmungsvollen Abend und Camino-Abschluss, gehe ich heute Morgen, auf dem Weg zum Busbahnhof, über den Platz vor der Kathedrale. Schon von weitem nehme ich einen angenehmen, seifigen Geruch wahr. Dann sehe ich, wie ein Reinigungsfahrzeug den gesamten Platz mit Wasser besprüht. Ich habe mich eh schon gewundert, wieso dieser Platz immer so sauber ist und niemand sich scheut, sich einfach dort auf den Boden zu setzen oder zu legen.

Als ich am Busbahnhof ankomme, sind Johann, Silvia und Frank noch nicht da. Ich besorge schon mal unsere Tickets nach Finisterre. Kurz vor der Abfahrt kommen sie abgehetzt angelaufen. Ist wohl gestern doch noch etwas später geworden….

Die Fahrt ist sehr kurvenreich und verläuft zu einem großen Teil an der Küste entlang. Obwohl ich auch sehr müde bin, hält mich die fantastische Landschaft wach und fordert meine Aufmerksamkeit. In einem Ort bleibt der Bus für einen kurzen Moment stehen und – bums!…. was war das? Der ganze Bus wackelt einmal kurz und dann beobachten wir ein wildes Szenario, wie in Spanien ein Verkehrsunfall abgewickelt wird. Der Busfahrer reagiert sofort und alarmiert die Polizei. Der Fahrer des Wagens, der in den Bus gefahren ist, fährt links auf einen Parkplatz. Als die Polizei eintrifft, laufen alle drei ganz aufgeregt hin und her, machen Fotos und füllen Formulare aus. Nach ca. 45 Minuten ist alles geregelt und es kann weitergehen.

In der Stadt Finisterre suchen wir uns als erstes etwas zum Mittagessen. Wir verbringen auf diese Weise eine sehr schöne gemeinsame ,,letzte“. Im Anschluss verabschiede ich mich von den Dreien und gehe alleine zum Cap, ans Ende der Welt. Am Kimometerstein 0,000 mache ich natürlich ein Foto und gehe dann zu den Felsen, hinter dem Leuchtturm. Dort sehe ich eine qualmende Feuerstelle und einen Wanderschuh als Denkmal. Ich mache, genauso, wie die anderen Leute hier, ein paar Fotos und Videos. Als alles erledigt ist, fängt es an zu regnen. An eine Regenjacke habe ich jetzt aber nicht gedacht….Ich renne schnell zum Restaurant und stelle mich dort unter. Zum Glück ist nach 20 Minuten alles vorbei und ich kann trocknen Fußes zurück gehen. Zu meiner großen Überraschung, warten die Drei nochmal an der Bushaltestelle auf mich, um sich noch ein zweites Mal von mir zu verabschieden. Ich freue mich riesig darüber! Sie wollen eine Nacht hier bleiben und ich trete nun die Heimreise an.

Auf der Rückfahrt werde ich ganz wehmütig, aber gleichzeitig freue ich mich auch schon sehr, wieder nach Hause zu kommen und alle meine Lieben wieder zu sehen!

Erkenntnis des Tages: Zuhause ist dort, wo die Herzmenschen auf einen warten.

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