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Etappe 18: Cóbreces – Oyambre ca. 20,7 km

Durchwachsen

Entgegen der Wettervorhersage, ist es heute Morgen zum Glück noch trocken. Wir bekommen ein Frühstück in der Herberge und tauschen uns mit den drei anderen Pilger*innen aus, was sehr schön ist. Es wird viel gelacht und die Stimmung ist heiter. Wir starten alle zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Nur Hiltrud sehen wir später auf dem Weg noch einmal kurz wieder.

Anfangs geht es durch den hübschen kleinen Ort mit seiner dreifarbigen Kirche und der naheliegenden Bucht. Dann ein ganzes Stück steil bergauf. Von oben haben wir wieder einen tollen Blick über die Landschaft und den hinter uns liegenden Weg. Die Sonne schafft es noch nicht ganz, sich durch die Wolken zu kämpfen. Dafür sind die Temperaturen angenehm. In Comillas machen wir unabsichtlich eine kleine Sightseeing-Tour, da uns der Camino an den verschiedenen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. An der beeindruckenden Universität, der Ruine einer alten Kirche mit einer riesigen Engelfigur und an einem Palast vorbei.

An einem schönen Aussichtspunkt machen wir eine kurze Pause auf einer Bank. Wir haben die Pause knapp beendet, da wird es ziemlich frisch. Der Himmel hängt zwar schon fast den ganzen Tag voller Wolken, aber jetzt wird dunkler und windiger.

Heute wählen wir wagemutig zweimal eine unmarkierte Strecke am Meer entlang. Das hat sich gelohnt! Dadurch hat sich die heutige Etappe zwar etwas verlängert, aber das ist uns egal. Es fallen sogar schon Äußerungen wie: ,,Wir sind doch erst 17 km gelaufen“. Tatsächlich haben sich unsere Körper nach gut zwei Wochen an die gesamte Belastung gewöhnt. Den Rucksack nehmen wir schon gar nicht mehr wahr und die Füße melden sich erst nach ca. 10 – 12 km. Kurze Pausen helfen schon, um die Akkus wieder aufzuladen.

Eigentlich wollen wir über einen Damm durch einen Fluss zum Strand gelangen, um dort unseren Weg fortzusetzen, aber das Wasser im Fluss ist schon so weit angestiegen, dass wir an einer Stelle nicht mehr rüber kommen. Zu spät, die Flut hat scheinbar schon eingesetzt. Also wieder umkehren und an der Straße entlang. Jetzt fängt es tatsächlich an zu regnen. Wir verhüllen uns mit unseren Regencapes und stapfen wie zwei Teletabbies die Straße entlang. Auch der Wind nimmt nochmal ordentlich Fahrt auf. Die Laune ist trotzdem gut, da es nicht mehr weit zur Pension ist. Als wir die Pension am Nachmittag erreichen, sind wir hellauf begeistert. Sie liegt direkt am Meer und wir bekommen sogar ein Zimmer mit Meerblick. Klasse! Einzige Mankos: Es ist kalt und nass, weshalb wir nicht mehr raus ,,können“ und wir haben nur noch einige spärliche Vorräte und ansonsten gibt es hier weit und breit nichts.

Erkenntnis des Tages: Es darf auch mal weniger sein.

Universität von Comillas
unpassierbarer Damm
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