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Etappe 21: Vidiago – Llanes ca. 13 km

Entschleunigung

Frühstück im Freien. Um 8 Uhr stehen wir pünktlich vor der Tür der Sidreria. Die Tür ist verschlossen. Typisch Deutsch und typisch Spanisch. Um irgendwann nach 8 Uhr geht die Tür dann auf. Zu diesem Zeitpunkt haben wir es uns dann schon mit Hiltrud draußen am Tisch in der Sonne gemütlich gemacht. Der Herbergsvater, der auch gleichzeitig der Wirt ist, bemüht sich rührend um uns drei Gästinin. Wir lassen es heute ganz ruhig angehen, da es unklar ist, wie weit Nici heute mit ihren geschundenen Füßen kommt. Während wir noch so da sitzen und uns unterhalten, entdecken wir einen Automaten mit sauren Gurken- und  Olivendosen, die man sich wie bei einem Kaugummiautomaten für 1€ herausziehen kann. Da heute auch hier ein Feiertag ist, überlege ich kurz, diese Apparatur auszuprobieren, aber der Rost an den Dosen hält mich dann doch davon ab.

Unter einem strahlend blauen Himmel machen wir uns auf den Weg. Hiltrud geht kurz vor uns los, aber wir treffen sie im Laufe des Tages immer mal wieder.

Dieser traumhafte Abschnitt des Küstenweges zieht sich heute noch durch den ganzen Tag. Schon bald erreichen wir die Bufones de Arenillas. Das sind Hohlräume in den Felsen, in die das Meer hineinströmt, wodurch ein schnaufendes Geräusch entsteht, wie bei einem feuerspeihenden Drachen. Nachdem wir ein bisschen diesem unterirdischen Ungeheuer gelauscht haben, geht es weiter auf dem wunderschön geschwungenen Weg. Wir überqueren eine hübsche Holzbrücke, die über einen Fluss führt und erreichen irgendwann einen Aussichtspunkt, von dem aus wir zwei Traumbuchten und die kilometerweite, atemberaubende Landschaft sehen. Ein spanisches Paar, das sich auch auf dem Aussichtsturm befindet, bietet uns an, uns zu fotografieren und wir fotografieren sie. Von hier aus geht es direkt auf einen absolut grandiosen Panoramaweg. Das Paar fährt noch einmal mit einem grasgrünen Auto an uns vorbei und der Mann ruft uns aus dem offenen Fenster ein ,,Buen viaje“ zu.

Von dem Panoramaweg aus haben wir einen permanent spektakulären Blick über das Tal, die Stadt Llanes und den Atlantik. Linksseitig erheben sich die Picos de Europa.

Picos de Europa [ˈpikos ðewˈɾopa] (spanisch für „Gipfel Europas“) sind ein Kalkstein-Massiv innerhalb des Kantabrischen Gebirges in Nordspanien. Es erstreckt sich über Teile der autonomen GemeinschaftenAsturienKastilien-León und Kantabrien. Der Nationalpark Picos de Europa, der sich über weite Teile des Gebirges erstreckt, ist einer der meistbesuchten Nationalparks Spaniens.[1] In diesem Gebirge begann im Jahr 722 die Reconquista mit der Schlacht von Covadonga

Am frühen Nachmittag erreichen wir die auserwählte Herberge. Leider geschlossen! Schade, denn ich habe diesen Ort noch in sehr schöner Erinnerung. Also gehen wir weiter bis nach Llanes. Wir folgen dem erstbesten Schild zu einer Albergue. Dort angekommen, stellt sich heraus, dass diese auch geschlossen ist, aber das anliegende Hotel ist geöffnet. Ok. Wir wollen Nicis Füße schonen und entscheiden uns, hier zu bleiben. Wir sind außerdem tatsächlich die einzigen Gäste. Schon wieder.

Erkenntnis des Tages: Wer langsam geht, kommt auch ans Ziel.

https://www.komoot.de/tour/783752255?ref=atd

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